Komi (Sprache)

Komi (Sprache)
Die Komi-Sprachen (коми кыв, komi kyv) gehören zur permischen Gruppe der uralischen Sprachfamilie. Seit den 1920er Jahren entwickelten sich zwei Schriftsprachen: Komi-Syrjänisch und Komi-Permjakisch. Sie werden von den Völkern der Komi gesprochen, die in der Russischen Föderation leben. Aus sprachwissenschaftlicher Sicht wird häufig von einer Sprache mit zwei schriftsprachlichen Varianten gesprochen.

Eine historische Schriftsprache ist das Alt-Permische beziehungsweise Alt-Syrjänische, das vom 14. bis zum 17. Jahrhundert in Gebrauch war und für das eine eigene (syrjänische) Schrift benutzt wurde, die auf den Nationalheiligen der Komi Stefan von Perm zurückgehen soll. In den 1920ern wurde das auf dem Kyrillischen basierende Molodzow-Alphabet verwendet.

Das Komi-Syrjänische ist eine agglutinierende Sprache, wobei auch Eigenschaften von flektierenden Sprachen auftreten. Auffällig ist der Reichtum an Prä- und Suffixen. Im Komi-Syrjänischen gibt es 16 Fälle und kein grammatisches Geschlecht. Es hat 26 Konsonanten und 6 Vokale. Neben der Schriftsprache lassen sich bis zu 10 Dialekte feststellen. In der Lexik lassen sich Einflüsse nord-iranischer (skytho-sarmatischer), Turk-, samojedischer Sprachen und des Russischen nachweisen. Seit 1938 wird das kyrillische Alphabet mit Sonderzeichen verwendet. Im Komi-Syrjänischen gibt es neben einer reichen mündlichen Überlieferung eine eigene Literatur. Es erschienen Zeitungen und Zeitschriften in dieser Sprache, Radio- und Fernsehsendungen werden ausgestrahlt. Komi-Syrjänisch ist Unterrichtssprache in Grundschulen und Unterrichtsfach in Mittelschulen. Für das Jahr 2002 wird die Sprecherzahl mit 217.000 Menschen angegeben. Dies ist ein Rückgang von mehr als 50.000 gegenüber 1989. Komi-Syrjänisch ist seit 1992 gemeinsam mit Russisch Amtssprache in der Republik Komi.

Land (Geographie)
  • Russland
    Russland (??), amtlich die Russische Föderation (russisch Российская Федерация ‚Russländische Föderation‘ ), ist ein Bundesstaat in Osteuropa und Nordasien, mit der Exklave Kaliningrad in Mitteleuropa. Mit etwa 17 Millionen Quadratkilometern ist Russland der nach der Fläche größte Staat der Welt und umfasst etwa ein Neuntel der Landmasse der Erde. Mit 144,5 Millionen Einwohnern (2019) steht es an neunter Stelle der bevölkerungsreichsten Staaten und ist zugleich einer der am dünnsten besiedelten.

    Der europäische Teil des Staatsgebiets ist viel dichter besiedelt und verstädtert als der über dreimal so große asiatische Teil: Etwa 77 % der Bevölkerung (110 Millionen Einwohner) leben westlich des Urals. Die Hauptstadt Moskau ist eine der größten Städte und Metropolregionen der Welt. Das zweitwichtigste Zentrum ist Sankt Petersburg, das von 1712 bis 1918 Hauptstadt war und heute vor allem ein wichtiges Kulturzentrum bildet. Die nächstgrößten Millionenstädte sind Nowosibirsk, Jekaterinburg, Kasan und Nischni Nowgorod. Insgesamt gibt es in Russland 15 Millionenstädte und fast 70 Agglomerationen mit mehr als 500.000 Einwohnern. Die föderale Gliederung Russlands besteht aus acht Föderationskreisen und 85 Föderationssubjekten. Russland ist ein über 100 Ethnien zählender Vielvölkerstaat, wobei ethnische Russen fast 80 % der Bevölkerung ausmachen.