Karte (Kartografie) - Lanzhou (Lanzhou Shi)

Lanzhou (Lanzhou Shi)
Lanzhou ist die Hauptstadt der Provinz Gansu im Nordwesten der Volksrepublik China.

Ursprünglich zum Qiang-Gebiet gehörend wurde Lanzhou im 6. Jahrhundert v. Chr. ein Teil des Königreichs Qin. Zu dieser Zeit war Lanzhou unter dem Namen Jincheng (Goldene Stadt) bekannt. Im Jahr 81 v. Chr. wurde Lanzhou in der Han-Dynastie (206 v. Chr.–220 n. Chr.) Hauptstadt des Gebietes ( = (Land-)Kreis) und später der Präfektur ( = Kreis) Jincheng. Das Gebiet wurde in Yunwu umbenannt.

Mindestens seit dem ersten Jahrtausend v. Chr. war die Stadt ein bedeutender Verbindungspunkt der historischen nördlichen Seidenstraße und ebenfalls ein wichtiger Ort zur Überquerung des Gelben Flusses. Sie war eine Art Grenzübergang zwischen dem chinesischen Kernland im Südosten und den Krieg führenden Stämmen im Norden und Westen. Zum Schutz der Stadt wurde die Chinesische Mauer bis zur Stadt Yumen erweitert.

Nach dem Untergang der Han-Dynastie wurde Lanzhou Hauptstadt verschiedener Nachfolgestaaten. Im 4. Jahrhundert wurde es kurz die Hauptstadt des unabhängigen Staates Frühere Liang. Die Nördliche Wei-Dynastie (386–534) stellte die Präfektur Jincheng unter dem Namen Zicheng wieder her. Unter der Sui-Dynastie (581–618) wurde die Stadt erstmals Hauptstadt der Präfektur Lanzhou, was sie unter der Tang-Dynastie (618–907) blieb. Im Jahre 763 wurde das Gebiet von Tibet eingenommen, konnte jedoch 843 von der Tang-Dynastie zurückerobert werden. Später fiel das Gebiet an die Tanguten, bevor es 1041 von der Song-Dynastie (960–1126) zurückerobert wurde. Der Name wurde zu dem Zeitpunkt wieder in Lanzhou geändert, und die Präfektur bekam den Namen Lanzhuan. Zwischen dem 5. und 11. Jahrhundert wurde die Region der heutigen Provinz Gansu zu einem Zentrum des Buddhismus. 1127 fiel Lanzhou an die Jin-Dynastie und ab 1235 gehörte die Stadt zum Gebiet der Mongolen. Unter der Ming-Dynastie (1368–1644) wurde die Präfektur auf den Status einer Region zurückgestuft und der Präfektur Lintao unterstellt. 1477 wurde der alte Status wiederhergestellt.

Ihren heutigen Namen erhielt die Stadt 1656 unter der Qing-Dynastie (1616–1911). 1666 wurde Lanzhou Hauptstadt der neu gegründeten eigenständigen Provinz Gansu. 1739 wurde der Sitz von Lintao nach Lanzhou verlagert, woraus sich später die übergeordnete Präfektur Lanzhou entwickelte.

Während des Dunganenaufstandes 1864–1875 erlitt die Stadt schwere Schäden. 1909 wurde mit der Zhongshan-Brücke (heutiger Name) die erste feste Brücke über den Gelben Fluss fertiggestellt. In den 1920 und 1930er Jahren wurde Lanzhou zu einem Zentrum des sowjetischen Einflusses im Nordwesten von China. Während des Zweiten Japanisch-Chinesischen Krieges (1937–1945) war Lanzhou der Endpunkt der 3200 km langen Autobahn, die für sowjetischen Lieferungen in die Region Xi’an genutzt wurde. Die Autobahn wurde bereits im Jahr 1935 fertiggestellt und blieb bis zum Bau der Bahnstrecke nach Ürümqi die wichtigste Verkehrsverbindung Nordwest-Chinas. Während des Kriegs war Lanzhou starken japanischen Bombenangriffen ausgesetzt.

 
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Land (Geographie) - Volksrepublik China
Flagge der Volksrepublik China
Die Volksrepublik China, allgemein als China (bundesdeutsches Hochdeutsch [], österreichisches Hochdeutsch []; []) bezeichnet, ist ein Staat in Ostasien. Mit mehr als 1,4 Milliarden Einwohnern (2020) stellt China das bevölkerungsreichste und gemessen an seiner Gesamtfläche das drittgrößte Land der Erde dar. Gemäß ihrer sozialistischen Verfassung steht die Volksrepublik China „unter der demokratischen Diktatur des Volkes“, wird jedoch von Beginn an durchgehend von der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) autoritär bis totalitär regiert. Bis heute werden ihr schwere Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen.

Die Volksrepublik wurde am 1. Oktober 1949 nach dem Sturz der Republik China im chinesischen Bürgerkrieg von Mao Zedong ausgerufen. Bei der Hungersnot, die durch den von Mao initiierten „Großen Sprung nach vorn“ (1958–1961) ausgelöst wurde, starben Schätzungen zufolge 45 Millionen Menschen, bei der nachfolgenden Kulturrevolution ab 1966 bis zu 20 Millionen weitere. Erst nach Maos Tod und dem einsetzenden Ende des Maoismus in China entwickelte sich das Land auf Grundlage einer vorsichtigen Reform- und Öffnungspolitik ab 1978 zu einer wirtschaftlichen und technologischen Großmacht. Von der Weltbank wird das Land seit 2016 zu den Staaten mit einem Einkommensniveau im oberen Mittelfeld gerechnet. Im Durchschnitt wuchs die chinesische Wirtschaftskraft von 2000 bis einschließlich 2019 jährlich um 8,9 %. Neben der Verdopplung des chinesischen Anteils am Welthandel versechsfachte sich das Bruttoinlandsprodukt innerhalb dieser Zeit, sodass China gegen Ende jenes Zeitraums zur zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt herangewachsen war. Seit der Machtübernahme durch den “Überragenden Führer” Xi Jinping im Jahre 2012 macht die Volksrepublik laut Beobachtern jedoch wieder Rückschritte bei der sozialen und wirtschaftlichen Freiheit und tritt zunehmend ideologischer sowie auch international aggressiver auf.
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