Sierra Leone ( [], [], []), offiziell Republik Sierra Leone, ist ein Staat in Westafrika, der im Norden und Osten an Guinea, im Südosten an Liberia und im Westen an den Zentralatlantik grenzt. Die Hauptstadt und größte Stadt des Landes ist Freetown.
Nach einem Jahrzehnt blutigen Bürgerkrieges, der zehntausende Todesopfer forderte, ist das Land seit 2000 mit seinem Wiederaufbau und der Aufarbeitung der jüngeren Geschichte beschäftigt. Das Land ist hoch verschuldet und zählt zu den ärmsten Ländern der Welt. Der Index der menschlichen Entwicklung zählt Sierra Leone zu den niedrig entwickelten Ländern. Die 2014 ausgebrochene Ebolafieber-Epidemie hat die humanitäre Notlage weiter verschlimmert.
Im Gegensatz zu der weiter nördlich gelegenen Sahelzone bestanden im Gebiet des heutigen Sierra Leone keine Großreiche wie das Malireich. Im 17. Jahrhundert dominierten die Engländer den Sklavenhandel an der sierra-leonischen Küste. 1808 wurde die Halbinsel formell zur britischen Kronkolonie erklärt. Nachdem das Land 1961 die Unabhängigkeit von Großbritannien erlangt hatte, wurde es knapp zehn Jahre später nach heftigen Kontroversen zur Republik erklärt.
Der portugiesische Entdecker Pedro da Cintra erreichte die sierra-leonische Küste im Jahre 1460. Der von da Cintra verliehene Name Serra Leoa stammt aus dem Portugiesischen und bedeutet „Löwengebirge“. Er bezog sich ursprünglich nur auf den heute Peninsula Mountains genannten Gebirgszug südlich von Freetown, wurde aber schon kurze Zeit nach der Entdeckung als Toponym für den ganzen Küstenabschnitt verwendet.
Wie Duarte Pacheco Pereira mitteilt, hatte da Cintra nach eigener Auskunft den Gebirgszug so benannt, weil ihm die Gebirgslandschaft „rau und wild“ erschien und er damit metaphorisch einen Löwen assoziierte. Im Laufe des 16. Jahrhunderts wurde der Name von englischen Seeleuten in Sierra Leoa und später in Sierra Leone geändert.
Laut StAGN heißt im deutschen Raum eine Person dieses Landes Sierra-Leoner oder Sierra Leoner.