Quechua

Quechua
Quechua, (offiziell in Bolivien Qhichwa, in Peru meist Qichwa, im östlichen Tiefland Perus und in Ecuador Kichwa), ist eine Gruppe eng miteinander verwandter indigener Sprachvarietäten, die im Andenraum Südamerikas gesprochen werden. Es existieren unterschiedliche Ansichten dazu, inwiefern man hier von einer einzigen, dialektal stark differenzierten Sprache oder einer Sprachfamilie aus mehreren Sprachen, und wenn ja wie vielen, sprechen sollte; dies ist auch davon abhängig, ob man dabei von sprachimmanenten strukturellen oder von soziolinguistischen und im weitesten Sinne identitären Kriterien ausgeht.

Die zentrale Makrosprache Quechua wird durch den ISO-639-2/3-Code [que] sowie den ISO-639-1-Code [qu] kodiert, während die verschiedenen Varietäten eigene ISO-639-3-Codes haben. Die zusammenfassende Quechua-Sprachfamilie dagegen wird durch den ISO-639-5-Code [qwe] kodiert.

Verschiedene Quechua-Varianten wurden neben anderen Sprachen auch in der Kultur der Inka, aber auch in vorinkaischen Kulturen gesprochen, wobei zum Ende der Inkazeit eine Variante („klassisches Quechua“) als Lingua franca in weiten Teilen des Andenraums diente.

Das Wort Quechua an sich (auf Quechua je nach Dialekt und Schreibweise: Qhichwa, Qichwa, Qiĉwa, Kichwa oder Qheswa) bezeichnet im Quechua „Tal“ oder eine Höhenlage inklusive ihrer Bewohner, die sich deshalb auch Qhichwa runa, „Menschen der Höhenzone Quechua“, nennen, woher sich auch die Sprachbezeichnung Qhichwa simi bzw. Kichwa shimi, „Sprache der Höhenzone Quechua“, ableitet. Die Quechua-Sprecher selbst nennen ihre Sprache aber traditionell in der Regel Runa Simi (Runasimi) oder Runa Shimi (von runa „Mensch“ und simi „Mund, Wort, Sprache“, also „Menschensprache“). In modernen Quechua-Texten wird dagegen meist die Bezeichnung Qhichwa simi, Qheswa simi, Qichwa simi oder Kichwa shimi („Quechua-Sprache“ also „Tal-Sprache“) verwendet.

Land (Geographie)
  • Bolivien
    Bolivien ( [], benannt nach Simón Bolívar, auf Quechua Puliwya und Aymara Wuliwya, offiziell: Plurinationaler Staat Bolivien ) ist ein Binnenstaat in Südamerika, der im Westen an Peru und Chile, im Süden an Argentinien und Paraguay, im Osten und Norden an Brasilien grenzt. Im Land gibt es drei klimatische Zonen: das Gebirge der Anden im Westen, die tropischen Tiefebenen im Osten und dazwischen eine Zone von Tälern mit gemäßigtem und subtropischem Klima.

    Das Land zeichnet sich besonders durch seine kulturelle und ethnische Vielfalt aus, die im Namen Plurinationaler Staat zum Ausdruck kommt. Die Verfassung erkennt offiziell 36 verschiedene Ethnien und deren eigene Sprachen an.
  • Peru
    Peru ([], []; amtlich Republik Peru, spanisch República del Perú, Aymara Piruw Republika, Quechua Piruw Suyu) ist ein Staat im westlichen Südamerika und grenzt im Norden an Ecuador und Kolumbien, im Osten an Brasilien, im Südosten an Bolivien, im Süden an Chile und im Westen an den Pazifik. Die Etymologie des Landesnamens wird in der etymologischen Liste der Ländernamen erläutert.

    Peru ist nach Brasilien und Argentinien flächenmäßig das drittgrößte Land in Südamerika. Die Länge der Landesgrenze mit Ecuador beträgt 1420 km, mit Kolumbien 1626 km, mit Brasilien 2995 km, mit Bolivien 900 km und mit Chile 160 km. Die Gesamtlänge der Landesgrenzen beträgt 7101 Kilometer. Der nördlichste Punkt des Landes liegt etwa 4 km südlich des Äquators.