Malagasy (Sprache)

Malagasy (Sprache)
Malagasy, deutsch auch Madagassisch, Madegassisch (oder selten: Malagassi ), ist die Sprache der madagassischen Foko, der einheimischen Ethnien.

Es ist die westlichste Sprache der austronesischen Sprachfamilie und neben Französisch eine der Amtssprachen auf Madagaskar. Die am nächsten verwandten Sprachen außerhalb Madagaskars sind die Sprachen der Ost-Barito-Gruppe (darunter z. B. Ma'anyan) in der indonesischen Provinz Kalimantan Tengah im Süden der Insel Borneo, die fast 7000 km von Madagaskar entfernt liegt. Das Malagasy gelangte zusammen mit Einwanderern aus Südostasien nach Madagaskar. Unterschiedlichen Hypothesen zufolge fanden diese Wanderungsbewegungen entweder um 450 n. Chr. (Dahl 1951) oder im 7. Jahrhundert n. Chr. (Adelaar 1989) statt.

Malagasy wird in zwei Hauptdialektgruppen unterteilt: West und Ost. Der Merina-Dialekt ist die Basis für die Standardvarietät des Malagasy und wird von den Medien und der Regierung in Madagascar gebraucht. Neben dem Französischen ist Standard-Malagasy eine der beiden Amtssprachen.

Die Sprache wird in lateinischer Schrift geschrieben, die von westlichen Missionaren im 19. Jahrhundert eingeführt wurde. Davor wurde Malagasy in Sorabe, einer lokalen Weiterentwicklung der arabischen Schrift, geschrieben.

Malagasy ist die westlichste Sprache des malayo-polynesischen Zweigs der austronesischen Sprachfamilie, zu der auch Sprachen aus Indonesien, Malaysia und den Philippinen gehören.

Dass Malagasy Ähnlichkeiten mit anderen austronesischen Sprachen hat, wurde bereits früh von dem Niederländer Adriaan Reland 1708 festgestellt.

Dahl (1951) konnte nachweisen, dass Malagasy und Ma'anyan – eine Sprache der Ost-Barito-Gruppe, von allen austronesischen Sprachen, besonders eng miteinander verwandt sind. Im Malagasy finden sich auch Einflüsse des Altmalaiischen. Außerdem scheint es einen Bantu-Einfluss oder ein Substrat in der Phonotaktik des Malagasy zu geben (Dahl 1988). Später legte Adelaar (1995) nahe, dass es im Malagasy viele Wörter gibt, die aus Sulawesi Selatan stammen, was durch weitere Belege von Blench (2018) gestützt werden konnte.

Land (Geographie)
  • Madagaskar
    Madagaskar [] (amtlich Republik Madagaskar,, ) hat etwa 27,7 Millionen Einwohner (Stand 2020) und ist mit einer Fläche von 587.295 Quadratkilometern nach Indonesien der flächenmäßig zweitgrößte Inselstaat der Welt. Die semipräsidentielle Republik liegt etwa 420 Kilometer vor der Ostküste Mosambiks im Indischen Ozean und wird daher zu Ostafrika gezählt. Die ehemalige französische Kolonie weist die typischen Wirtschaftscharakteristiken eines Entwicklungslandes auf.

    Die bei weitem größte Landfläche des Staates Madagaskar wird durch die gleichnamige viertgrößte Insel der Welt eingenommen, die bisweilen der achte Kontinent genannt wird, weil durch eine lange isolierte Entwicklung eine sehr eigenständige Natur entstanden ist: Madagaskar wurde vor 150 Millionen Jahren von Afrika und vor 90 Millionen Jahren vom indischen Subkontinent getrennt.