Afrikaans

Afrikaans
Afrikaans, früher auch Kapholländisch oder Kolonial-Niederländisch genannt, ist eine der elf Amtssprachen in der Republik Südafrika und eine anerkannte Minderheitensprache und Lingua franca in Namibia. Es gehört zum westgermanischen Zweig der indogermanischen Sprachen und ist aus dem Neuniederländischen des 17. Jahrhunderts entstanden. Verglichen mit der heutigen niederländischen Standardsprache hat Afrikaans erhebliche morphologische Vereinheitlichungen und Vereinfachungen durchlaufen. Ursprünglich war es die Sprache der weißen Buren, während heute die Mehrheit der Afrikaans als Muttersprache Sprechenden sogenannte Coloureds sind.

Anteil der Afrikaanssprecher in Südafrika (2011)

Verteilung des Afrikaans als Muttersprache in Namibia (2011)

]] Afrikaans wird hauptsächlich in Südafrika (17,54 Millionen Sprecher) und Namibia (220.000) gesprochen, außerdem in anderen Staaten des südlichen Afrikas, darunter Sambia (96.000), Eswatini (17.000) und Botswana (8000). Afrikaans ist ebenfalls in klassischen Einwanderstaaten örtlich anzutreffen: In Australien leben nahezu 44.000 Sprecher, in Kanada 10.300, in den Niederlanden 14.300 (jeweils Stand 2016), in Neuseeland 27.400 (Stand 2013), im Vereinigten Königreich 11.200 (Stand 2011) und in den Vereinigten Staaten rund 23.000 Sprecher (Stand 2015).

In Südafrika ist Afrikaans die Muttersprache von etwa 13,5 % aller Einwohner (laut amtlicher Volkszählung von 2011 ) bzw. von 13,78 % der über 15-jährigen Bevölkerung (Stand 2015 ). Damit nimmt Afrikaans hinsichtlich des muttersprachlichen Gebrauchs von den elf offiziellen Landessprachen hinter isiZulu und isiXhosa den dritten Platz ein. Seit den 1980er Jahren gibt es mehr nicht weiße als weiße Muttersprachler. Von allen Afrikaans-Muttersprachlern in Südafrika sind 50,2 % Coloureds, 39,5 % Weiße, 8,8 % Schwarze, 0,9 % Asiatischstämmige und 0,6 % „Sonstige“ (zur Unterscheidung siehe auch Demografie Südafrikas).

61 % der Weißen und 76 % der Coloureds in Südafrika sprechen Afrikaans als Muttersprache (Stand 2011). Daneben gibt es mehrere Millionen Menschen, die Afrikaans als Zweit- oder Drittsprache beherrschen. Nach dem Community Survey 2007 sowie der Mid-Year Estimation 2007 wurden folgende Schätzungen über die Anzahl der Südafrikaner mit Afrikaans als Zweit- oder Drittsprache angestellt:

Der afrikaanse Sprachraum teilt sich in drei große Dialektzonen. Die größte liegt im Westen und umfasst die Provinzen West- und Nordkap, in denen unter anderem die so genannten Cape Coloureds zu 90 % Afrikaans als Erstsprache sprechen. In der zweitgrößten Dialektzone (die früheren Provinzen Transvaal und Oranje-Freistaat sowie die Provinz Ostkap) wird Afrikaans vor allem von Weißen gesprochen; hinzu kommen dort viele schwarze Zweitsprachler. Das dritte Gebiet befindet sich in Namibia, wo es Muttersprache von etwa 220.000 Menschen (10,4 % aller Einwohner) ist und als Lingua franca zwischen den Bevölkerungsgruppen gilt.

Weltweit gibt es etwa 16 bis 22 Millionen Menschen, die sich auf Afrikaans verständigen können.

Land (Geographie)
  • Namibia
    Namibia (amtlich Republik Namibia; deutsche Aussprache []; ENS Republic of Namibia) ist ein Staat im südlichen Afrika zwischen Angola, Botswana, Sambia, Südafrika und dem Atlantischen Ozean. Ein Vierländereck im Nordosten wird knapp verfehlt, da die Grenze zu Simbabwe etwa 40 Meter entfernt liegt.

    Die Hauptstadt und größte Stadt Namibias ist Windhoek. Das Land ist seit 1990 (Resolution 652) Mitglied der Vereinten Nationen (UNO), der Entwicklungsgemeinschaft des südlichen Afrika (SADC), der Zollunion des Südlichen Afrika (SACU) sowie der Afrikanischen Union (AU) und des Commonwealth of Nations.
  • Südafrika
    Die Republik Südafrika (RSA) ist ein Staat im südlichen Afrika. Er ist der am weitesten entwickelte Wirtschaftsraum des afrikanischen Kontinents. Im Süden und Südosten grenzt Südafrika an den Indischen Ozean, im Westen an den Atlantischen Ozean. Im Norden liegen die Nachbarstaaten Namibia, Botswana und Simbabwe, nordöstlich Mosambik und im Osten Eswatini. Das Königreich Lesotho wird als Enklave von Südafrika umschlossen.

    Die Republik Südafrika hat drei Hauptstädte : Die Regierung sitzt in Pretoria, das Parlament in Kapstadt und das Oberste Berufungsgericht in Bloemfontein. Die nach Einwohnern größten Metropolen des Landes sind Johannesburg (als Metropolgemeinde) und Kapstadt (als Metropolgemeinde). Englisch ist die Verkehrssprache des Landes, daneben sind Afrikaans und neun Bantu-Sprachen offizielle Sprachen. Die Universität Kapstadt gilt laut THE-Report als beste Universität Afrikas, die Technische Universität Tshwane in Pretoria ist eine der größten Universitäten des Kontinents.