Afar (Sprache)

Afar (Sprache)
Afar (Eigenbezeichnung Qafar-áf oder ʿAfar-áf) ist eine Sprache aus dem kuschitischen Zweig der afroasiatischen Sprachfamilie, die von rund eineinhalb Millionen Menschen vom Volk der Afar in Äthiopien, Eritrea und Dschibuti gesprochen wird.

Das Afar ist eng verwandt mit dem Saho. Im nördlichen Bereich des Afar-Gebietes bestehen Kontakte zu den Saho, und durch Mischehen und die räumliche Nähe kommt es zu gegenseitiger Beeinflussung dieser Sprachen, sodass manchmal auch von „Afar-Saho“ als einer einzigen Sprache die Rede ist. Dies entspricht jedoch nicht der linguistischen Realität und dem Selbstverständnis der Sprecher.

Afar hat eine Wortstellung der Form Subjekt-Objekt-Verb. Die Betonung ist bedeutungsunterscheidend, beispielsweise zwischen áwka („Junge“) und awká („Mädchen“).

Die Sprache wird seit je mündlich überliefert, einschließlich einer umfangreichen Dichtkunst. Es existiert sehr wenig gedrucktes Material auf Afar. Der Alphabetisierungsgrad der Afar-Sprecher ist mit einem Prozent in ihrer Muttersprache und drei Prozent in einer Zweitsprache (meist Arabisch) sehr gering.

Sprachwissenschaftler streben eine Standardisierung der Sprache an, um ihre Verschriftung und die Alphabetisierung ihrer Sprecher zu fördern. Entsprechende Bemühungen werden vom Institut des Langues de Djibouti, dem Bildungsministerium von Eritrea und dem Afar Language Studies & Enrichment Center in Äthiopien unterstützt. Bereits ab 1976 hatten die beiden Afar Ḥámad ʿAbdallah Ḥámad Dimis und ʿAbdulkāder Maḥámmed Rēdó eine Afar-Orthographie für das lateinische Alphabet entwickelt, die seither für offizielle Zwecke, für Zeitungen und private Briefe Verwendung findet.

Land (Geographie)
  • Dschibuti
    Dschibuti [] ( Dschībūtī,, Somali Jabuuti, Afar Gabuuti) ist eine Republik in Ostafrika an der Meerenge Bab al-Mandab. Sie grenzt im Norden an Eritrea, im Westen und im Süden an Äthiopien und im Südosten an Somalia bzw. das international nicht anerkannte Somaliland sowie im Osten an den Golf von Aden und das Rote Meer. Der Jemen liegt wenige Kilometer entfernt auf der anderen Seite des Roten Meeres. Mit einer Fläche von 23.200 km² ist der Staat etwa so groß wie Mecklenburg-Vorpommern.

    Dschibuti wurde 1977 von Frankreich unabhängig. Die Bevölkerung besteht zu etwa 60 % aus Somali und zu 35 % aus Afar.
  • Eritrea
    Eritrea ([];, Erə tra oder Ertəra, ) ist ein Staat im nordöstlichen Afrika. Er grenzt im Nordwesten an den Sudan, im Süden an Äthiopien, im Südosten an Dschibuti und im Nordosten an das Rote Meer. Der Landesname leitet sich von seinem griechischen Namen Ἐρυθραία ab, der auf die Bezeichnung ἐρυθρὰ θάλασσα, zurückgeht und früher als Erythräa eingedeutscht wurde. Die Eigenbezeichnung Ertra (aus Altäthiopisch bahïrä ertra, „Rotes Meer“) bezieht sich ebenfalls auf diese alte griechische Bezeichnung des Roten Meeres. Ein Viertel der knapp 6 Millionen Einwohner (2016) zählenden Bevölkerung Eritreas konzentriert sich auf die Hauptstadtregion von Asmara, die weiteren Städte sind deutlich kleiner.

    Früher lag im Hochland von Eritrea das Königreich Medri Bahri mit der Hauptstadt Debarwa, in welchem der Baher Negash herrschte; das Tiefland von Eritrea war mehr als 300 Jahre eine osmanische und ägyptische Kolonie, Hauptstadt war Massaua. 1890 wurde Eritrea zur italienischen Kolonie. Ab 1941 stand das Land unter britischer Verwaltung und war seit 1952 föderativ mit dem damaligen Kaiserreich Abessinien in Personalunion verbunden, ehe es 1961 als Provinz Eritrea dem Äthiopischen Kaiserreich von Haile Selassie zentralistisch eingegliedert wurde. Nach dreißigjährigem Unabhängigkeitskrieg wurde Eritrea 1993 von Äthiopien unabhängig.