Kroatische Kuna

Kroatische Kuna
kn
Die Kuna ( für Marder) war vom 30. Mai 1994 bis zum 31. Dezember 2022 die Währung der Republik Kroatien und wurde von der Kroatischen Nationalbank ausgegeben. Eine Kuna entsprach 100 Lipa (kroatisch für Linde). Der internationale Währungscode war HRK; in Kroatien wurde meist die Abkürzung kn verwendet. Die Kuna war konvertibel und galt als stabile Währung. Zum 1. Januar 2023 wurde die kroatische Kuna durch den Euro ersetzt.

Der Name stammt von der mittelalterlichen Verwendung von Marderfellen als Pelzgeld für den Handel sowie die Zahlung von Abgaben in den kroatischen Provinzen Slawonien und dem Küstenland (heute Kvarner und Istrien). Dieses Pelzgeld wurde 1018 erstmals in der kleinen Stadt Osor auf der Insel Cres als Zahlungsmittel der Kroaten erwähnt. Mit dem Pelzgeld konnten Abgaben und Steuern gezahlt werden. Ein kleines Denkmal in Form eines Marders erinnert heute daran.

Hieraus entwickelte sich zunächst der Banovac (Plural Banovci; latinisiert Denarius Banalis) als wertbeständige kroatische Silbermünze, die von den kroatischen Vizekönigen (Banus) ab der Mitte des 13. Jahrhunderts bis zum Ende des 14. Jahrhunderts in Slawonien geprägt wurde. Als Verweis auf das Pelzgeld zeigte der Banovac als Münzbild den Marder, der sich zu einem wichtigen heraldischen Symbol der kroatischen Länder entwickelte (noch heute im Wappen Slawoniens).

Bezugnehmend auf das Münzbild und den Namen des Banovac hieß während des Zweiten Weltkriegs die Währung des Unabhängigen Staates Kroatien (1941–1945) Kuna und die Scheidemünze Banica (1 Kuna = 100 Banica).

Nach der Unabhängigkeit der Republik Kroatien und dem Beginn des Kroatienkrieges diente ab 1991 der Kroatische Dinar als Übergangswährung, bis 1994 die Kuna eingeführt wurde.

Die Völker, die zugewandert waren oder auf dem Gebiet Kroatiens gelebt hatten, hinterließen ihre Spuren in vielen Segmenten des Lebens, einschließlich der Münzprägung. Nach den verfügbaren Quellen begannen die Kroaten im Gebiet Kroatiens eigene Münzen im späten 12. Jahrhundert zu prägen. Vor dieser Zeit hatten sie Nachbildungen der byzantinischen Münzen hergestellt. Das Geld der Weiß-Kroaten, eines Stammes, der im Mittelalter in Ostmitteleuropa lebte, ist vermutlich das älteste kroatische Geld. Die kroatischen Fürsten Slavnikovci prägten ihre Münzen im 10. Jahrhundert. Der Zusammenhang zwischen den Weiß-Kroaten und den südslawischen Kroaten ist allerdings bisher noch nicht restlos belegt.

1102 ging Kroatien ein Bündnis mit Ungarn ein. Im Rahmen dieser politischen Beziehungen war der ungarische Herrscher der gemeinsame König für Kroatien und Ungarn. Allerdings hatte Kroatien ein gewisses Maß an Unabhängigkeit, so dass seine Herrscher ihre eigenen Münzen prägen durften, die auf dem gesamten kroatischen Gebiet gültig waren. Ein repräsentatives Beispiel des kroatischen Geldes sind die Banovci (Einzahl Banovac), geprägt durch den kroatischen Vizekönig im Zeitraum von 1235 bis 1384. Sie wurden aus feinem Silber in den Münzstätten in Zagreb geprägt. Auf den für ihre Zusammensetzung und Qualität geschätzten Münzen befand sich die Abbildung eines Marders. Slawonien führt heute noch den Marder im Wappen (siehe Wappen Slawoniens).

In dem Zeitraum von mehr als fünf Jahrhunderten (1294–1803) wurden in der Republik Dubrovnik Münzen geprägt, die eine große Anziehungskraft unter Sammlern sowohl in Kroatien als auch im Ausland hatten. Andere kroatische Küstenstädte, zum Beispiel Zadar, Šibenik, Trogir, Split und Hvar, prägten ebenso ihre eigenen Münzen. Im frühen 14. Jahrhundert prägten die kroatischen Fürsten Pavao und Mladen Šubić ebenfalls ihre eigenen Münzen. In der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts prägte Nikola Zrinski der Dritte Münzen, die bei Sammlern als schönste kroatische Münzen gelten. Besonders geschätzt sind die großen Groschen und der Talir (vgl. Taler).

Das erste kroatische Papiergeld stammte aus der Stadt Pag aus dem Jahr 1778. Vor der Einführung entlohnte die Stadt Pag ihre Offiziere, Angestellten und Ärzte in Salz. Als das Papiergeld eingeführt wurde, wurde der Salz-Betrag in Lira konvertiert und eine Quittung für diesen Betrag ausgestellt.

Die Münzen und Banknoten, die während der Herrschaft des kroatischen Fürsten Josip Jelačić ausgegeben wurden, werden auch als die ursprüngliche kroatische Währung betrachtet. Josip Jelačić wurde 1848 zum Ban ernannt. Dies waren finanziell instabile Zeiten und das Kleingeld für den täglichen Zahlungsverkehr war knapp. Der Rat des Ban prägte in Zagreb seine eigenen Münzen – aus Kupfer den Križar und aus Silber den Forint. Gemeinden, Unternehmen und Handelshäuser unterstützten die Ausgabe der Papierbanknoten durch ihre eigenen Garantien.
Land (Geographie)