Karte (Kartografie) - Ventspils

Ventspils
Ventspils,, ist eine Hafenstadt im Westen Lettlands an der Einmündung des Flusses Venta (deutsch ebenfalls Windau) in die Ostsee. Sie ist eine der neun lettischen Republik-Städte und mit 38.386 Einwohnern (Stand 1. Juli 2018) die sechstgrößte Stadt des Landes.

An der Mündung der Venta bestand eine Siedlung namens Sagare, die im Vertrag zur Teilung des Gebiets Nordkurland von 1253 schriftlich erwähnt wurde. 1290 wurde die Burg „Winda“ des Livländischen Ordens als Zentrum der Kommende Windau fertiggestellt. Die Hafenstadt gehörte zeitweise der Hanse an. 1378 erhielt Ventspils das Stadtrecht.

Als Teil des Herzogtum Kurland entwickelte sich Ventspils besonders in der Zeit Jakob Kettlers ab 1642 zu einem Zentrum des Schiffbaus. 44 Kriegsschiffe und 79 Handelsschiffe wurden gebaut; von Ventspils aus startete eine Flotte, um Gambia und Tobago zu kolonialisieren. Metall-, bernstein- und holzverarbeitende Betriebe brachten die Stadtentwicklung voran.

Während des Großen Nordischen Krieges wurde Ventspils zerstört. Die meisten der verbliebenen Einwohner fielen 1711 Seuchen zum Opfer. 1795 kam Kurland im Zuge der Dritten polnischen Teilung unter russische Herrschaft. Erst 1850 wurden Schiffbau und Handel wieder wichtig; der Hafen wurde 1890 modernisiert und per Eisenbahn mit Moskau verbunden. Er entwickelte sich zu einem der profitabelsten Häfen Russlands mit einem Erlös von 130 Millionen Rubel im Jahr 1913. Die Einwohnerzahl wuchs stetig und lag 1913 bei 29.000.

Im Ersten Weltkrieg wurden viele Einwohner ins Innere Russlands zwangsevakuiert. Ab Frühjahr 1915 war Ventspils deutsch besetzt. Seit 1918 gehörte die Stadt zur Republik Lettland.

Infolge des deutsch-sowjetischen Nichtangriffspaktes wurde Lettland von der Sowjetunion gezwungen, am 5. Oktober 1939 einem Protokoll zuzustimmen, demzufolge die Rote Armee unter anderem den „Schutz“ der Küsten des unabhängigen Lettland übernahm. Noch im selben Monat installierte die Rote Armee einen Stützpunkt in Ventspils.

Von 1941 bis 1945 war die Stadt von der deutschen Wehrmacht besetzt. Im Juli 1941 wurden mindestens 120 jüdische Männer im Alter zwischen 16 und 60 Jahren von „Selbstschutzleuten“ bzw. von Mitgliedern einer Einsatzgruppe der Sicherheitspolizei und des SD ermordet. Am 6. September 1941 folgte die Ermordung von 183 jüdischen Frauen und Kinder durch ein „lettisches Kommando“. Der Festungs- und Ortskommandant Eric Schlubach hatte eine Anweisung bekommen, sich „in das Treiben dieser Elemente nicht einzumischen.“

Unter sowjetischer Herrschaft wurde eine Öl-Pipeline nach Ventspils errichtet, und die Stadt avancierte zu einem der wichtigsten Häfen für den Erdöl-Export der UdSSR.

Durch die Einnahmen des Hafens ist Ventspils heute eine der wohlhabendsten Städte Lettlands.

 
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Land (Geographie) - Lettland
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Lettland (, amtlich Republik Lettland, lettisch Latvijas Republika) ist ein Staat im Baltikum. Als mittlerer der drei baltischen Staaten grenzt es im Süden an Litauen, im Südosten an Belarus, im Osten an Russland, im Norden an Estland und im Westen an die Ostsee. Die Hauptstadt und größte Stadt Lettlands ist Riga.

Seit dem Inkrafttreten der EU-Erweiterung am 1. Mai 2004 ist Lettland Mitglied der Europäischen Union und seit dem 1. Januar 2014 auch Teil der Eurozone. Darüber hinaus ist Lettland Mitglied der NATO.
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