Karte (Kartografie) - Schuschtar (Shūshtar)

Schuschtar (Shūshtar)
Schuschtar, anders transkribiert auch Shushtar, ist eine antike Befestigungsstadt in der Provinz Chuzestan im Südwesten Irans. 2009 wurde das historische Bewässerungssystem von Schuschtar in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen.

Der antike Name der Stadt Šurkutir, der auf Schrifttafeln in Persepolis erwähnt wurde, lässt sich auf die elamitische Zeit zurückführen. Die heutige Bezeichnung der Stadt bezieht sich auf das benachbarte Susa und könnte als Steigerungsform des Namens interpretiert werden.

Die Stadt befand sich auf der Persischen Königsstraße, die die elamische Hauptstadt Susa mit dem achämenidischen Persepolis verband. Alexander der Große überquerte den Karun-Fluss 331 v. Chr. an dieser Stelle. In der Spätantike bildete die Stadt ein wichtiges Zentrum des Christentums.

Während der Regentschaft der Sassaniden war Schuschtar eine Inselstadt am Karun. Dieser wurde in Kanälen um die Stadt herumgeführt. Brücken und Stadttore im Osten, Westen und Süden der Stadt machten sie zugänglich. Ein unterirdisches Kanalsystem von Qanaten versorgte die Stadt mit Wasser für den privaten Gebrauch und für die Bewässerung der Zuckerrohr-Felder, für die die Stadt bis heute berühmt ist und die bereits 226 n. Chr. bebaut wurden. Schon zu achämenidischer Zeit war hier mit dem Bau künstlicher Wasserfälle an einem Zufluss des Karun, dem Gargar-Fluss, begonnen worden, was unter den Sassaniden fortgeführt wurde und für die Zeit ungewöhnliche Bautechniken beanspruchte. Auch heute dienen einige von ihnen noch Bewässerungszwecken.

Nach der Niederlage Kaiser Valerians im Jahr 260 n. Chr. wurden der persischen Überlieferung zufolge zahlreiche römische Soldaten zum Auf- und Ausbau des Bewässerungssystems von Schuschtar herangezogen. Der so entstandene Band-e Kaisar („Caesars Damm“), eine originelle Verbindung aus Bogenbrücke und Stauwehr, hatte eine Länge von 500 m und gilt als die östlichste Römerbrücke und römische Staumauer. Die Mehrzweckanlage übte einen tiefen Einfluss auf den iranischen Ingenieurbau aus und trug maßgeblich zur Entwicklung der sassanidischen Wasserbaukunst bei. Während des Kalifats von ʿUmar ibn al-Chattāb wurde Schuschtar von den Muslimen erobert. Das Grab ihres Anführers al-Barā' ibn Mālik, der bei der Eroberung der Stadt umkam, wurde noch lange in Schuschtar gezeigt.

Weitere Wassermühlen entstanden während der Regierungszeit der Safawiden, von denen heute noch einige erhalten sind. Im 19. Jahrhundert zerfiel das Bewässerungssystem allmählich, so dass die Stadt ihren Status als landwirtschaftliches Zentrum einbüßte.

Während der Regentschaft Mohammad Reza Pahlavis wurden Anstrengungen unternommen, die Landwirtschaft des Gebietes wieder anzukurbeln. In diesem Zusammenhang errichtete die Karun Agro-Industries Corporation eine Satellitenstadt, Shustar New Town (Neu-Schuschtar), um Unterbringungsmöglichkeiten für die Angestellten der hier entstandenen Zuckerrohrfabrik zu schaffen und der Stadt weitere Wachstumsmöglichkeiten zu eröffnen.

Heute ist der Ort ebenfalls für seine Möglichkeiten im Bereich des Wassersports bekannt.

Die Bewohner Schuschtars sprechen einen ihnen eigenen Dialekt, das sogenannte Schuschtari.

 
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Land (Geographie) - Iran
Flagge Irans
Iran, auch der Iran (mit Artikel,amtlich Islamische Republik Iran), umgangssprachlich und vor 1935 auf internationaler Ebene (exonym) auch Persien, ist ein Staat in Vorderasien. Er wird im Norden vom Kaspischen Meer und im Süden durch den Persischen Golf begrenzt. Mit rund 85 Millionen Einwohnern (Stand 2021) und einer Fläche von 1.648.195 Quadratkilometern zählt der Iran zu den 20 bevölkerungsreichsten und größten Staaten der Erde. Hauptstadt, größte Stadt und wirtschaftlich-kulturelles Zentrum ist Teheran, weitere Millionenstädte sind Maschhad, Isfahan, Täbris, Karadsch, Schiras, Ahvaz und Ghom. Der Iran bezeichnet sich selbst seit der Islamischen Revolution 1979 als Islamische Republik.

Der Iran wird streng autoritär regiert. Es werden regelmäßige Wahlen abgehalten, aber aufgrund der umfassenden Einhegung durch die Machthaber und deren Möglichkeit der Manipulation sowie der unbedeutenden Stellung des Parlaments und des Staatspräsidenten als undemokratisch kritisiert. Das Regime kontrolliert nahezu jeden Aspekt des täglichen Lebens in Hinblick auf religiöse und ideologische Konformität, durchdringt so das Leben aller Bürger und beschneidet die Freiheit des Einzelnen. Insgesamt kommt es zu vielen schwerwiegenden Verletzungen der Menschenrechte. Seit der Islamischen Revolution haben sich die guten Beziehungen zu westlichen Staaten in eine offene Feindschaft gewandelt, die vor allem bezüglich der ehemals befreundeten USA und Israel auch fest in der Staatsideologie verankert ist. Der Iran ist außenpolitisch weitgehend isoliert, gleichzeitig eine Regionalmacht im Nahen Osten.
Währung / Sprache  
ISO Währung Symbol Signifikante Stellen
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ISO Sprache
KU Kurdische Sprachen (Kurdish language)
FA Persische Sprache (Persian language)
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