Karte (Kartografie) - Provinz Cunene (Cunene Province)

Provinz Cunene (Cunene Province)
Cunene ist eine Provinz des afrikanischen Staates Angola. Sie liegt im äußersten Süden des Landes und grenzt auf mehreren hundert Kilometern an das benachbarte Namibia. Die Provinz wird vom namensgebenden Fluss Kunene durchquert, der im weiteren Verlauf gleichzeitig die Grenze zu Namibia bildet.

Wie in ganz Angola, so bestand auch in der heutigen Provinz Cunene die Urbevölkerung aus Khoisan bzw. San deren Lebensraum dann schrittweise von Bantuvölkern eingenommen wurde. Auf ihrem langsamen Vordringen aus nördlicher Richtung erreichten diese das Kunene-Gebiet vermutlich im 16. und 17. Jahrhundert. Aufgrund der geografischen und ökologischen Gegebenheiten kam es in der Region nie zu einer dichten Besiedlung. Immerhin war die Zahl der Kwanyama südlich und nördlich des Kunene im 18. Jahrhundert soweit angewachsen, dass sie eine recht stabile politische Einheit („Reich“) zu gründen vermochten, dessen Oberhaupt seinen Sitz im Bereich der gegenwärtigen Provinz Cunene hatte.

Im Rahmen des kolonialen Scramble for Africa interessierte sich für das Kunenegebiet nicht nur Portugal, sondern auch England und Deutschland. Letzteres erhielt auf der Berliner Konferenz 1880 das Territorium des heutigen Namibia zugesprochen, das zur deutschen Kolonie Südwestafrika wurde. Nordgrenze dieses Territoriums war/ist der Kunene. Portugal, das im Süden des heutigen Angola bis dahin noch relativ wenig Präsenz gezeigt hatte, beeilte sich daraufhin, das Gebiet bis zum Kunene zu erobern. Dies gelang ihm jedoch nur durch wiederholte militärische Feldzüge, gegen den erbitterten Widerstand der Kwanyama, die 1904 die Portugiesen in der Schlacht an der Pembe-Furt zunächst noch hatten abwehren können. Am Anfang des Ersten Weltkriegs war die Provinz zwischen Deutschen und Portugiesen umkämpft. Erst Mitte der 1920er Jahre befand sich die heutige Provinz Cunene unter gesicherter kolonialer Kontrolle, wenn sich auch bereits vorher die portugiesische Präsenz deutlich verstärkt hatte.

Die dortige Bevölkerung konnte allerdings im Wesentlichen ihre Lebensweise unverändert fortsetzen. Die Tatsache, dass der Kunene nun zur Grenze zwischen Besitzungen zweier unterschiedlicher Kolonialmächte geworden war, hinderte die Kwanyama Angolas nicht daran, weiterhin (und bis heute) recht enge Verbindungen mit denen am Südufer des Kunene aufrechtzuerhalten.

Während der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde auch die Bevölkerung des damaligen Distrikts Cunene in das Kolonialsystem einbezogen. Dies erfolgte vor allem auf dem Wege über das Handelsnetz, mit dem die Portugiesen ihre ganze Kolonie überzogen. Gleichzeitig kam es zu einer Missionierung durch die katholische Kirche. Die Ovambo Namibias wurden vornehmlich durch die lutheranische Kirche missioniert, sodass es auch in der Provinz Cunene – als einziger Region Angolas – eine lutheranische Bevölkerungsminderheit gibt, die ins Gewicht fällt. Die lutheranische Kirche war nicht in das portugiesische Kolonialsystem eingebunden und einer administrativen Erfassung, die gegen Mitte des 20. Jahrhunderts die Erhebung von Steuern ermöglichte. Zu einer Abwanderung in die Städte und/oder in die Lohnarbeit, die im mittleren und nördlichen Angola gang und gäbe wurde, kam es hier jedoch nur in vergleichsweise geringem Ausmaß.

Die Volksgruppen im Distrikt Cunene nahmen nur in ganz geringem Maße am Portugiesischen Kolonialkrieg 1961–1974 teil. Sie erreichten gegen Ende dieser „spätkolonialen“ Phase allerdings, dass der Kolonialstaat in ihrem Gebiet die Bemühungen um Entwicklung, so auf schulischem Gebiet, etwas verstärkte. Auch am bewaffneten Konflikt unter den Unabhängigkeitsbewegungen, zunächst 1974–1975 bis zur Unabhängigkeit, dann 1975–2002 im Bürgerkrieg in Angola, nahmen sie nur am Rande teil.

Während des Unabhängigkeitskampfes um Namibia fanden allerdings zahlreiche politische Flüchtlinge, meist Anhänger der SWAPO, Schutz und Versorgung in der Provinz, was dazu führte, dass dort auch immer wieder Truppen aus Südafrika einfielen. Bewaffnete Zusammenstöße zwischen diesen und angolanisch-kubanischen Truppen fanden zur damaligen Zeit im Raum Xangongo und rund um Calueque statt. Der damals noch unfertige Staudamm, eine Investition mit südafrikanischen Kapital und ein Teil des Cunene-Projekts, wurde durch südafrikanische Truppen gesichert, bei einem Luftangriff kubanischer Kampfflugzeuge jedoch zerstört und lange nicht wieder aufgebaut. Die Instandsetzung ist inzwischen begonnen worden, die volle Betriebsfähigkeit ist für 2015 vorgesehen.

Seit der Unabhängigkeit Angolas und Namibias, besonders seit Ende des Bürgerkriegs in Angola 2002, haben die Kwanyama ihre Verbindungen nach Namibia hinein erneut verstärkt, nicht zuletzt durch den Verkauf von Vieh zum Erwerb von Fertigprodukten, die in Angola nicht oder nur teurer zu erhalten waren/sind.

Mit dem politischen Regime in Angola haben die Hirtenbauern der Provinz in einigen Gebieten ein erhebliches Problem, weil dort von Militärs, Politikern oder Unternehmern ausgedehnter Landbesitz erworben und mit Zäunen umgeben wurde, was Routen für die Wanderungen der Viehherden (Transhumanz) abschnitt und damit die Lebensgrundlage der dortigen Bevölkerung ernsthaft bedroht. Dieses Problem stellte sich schon zur Kolonialzeit, als – vor allem ab der Mitte des 20. Jahrhunderts – weißen Siedlern große Landflächen zur Viehzucht zugesprochen wurden. Dass dies große ökologische, wirtschaftliche und soziale Probleme schafft, war schon damals bekannt. Diese Erkenntnisse wurden jedoch weder vor noch nach der Unabhängigkeit zur Leitlinie der in der Provinz verfolgten Politik. Stattdessen verfolgt die Regierung, im Einklang mit der weltwirtschaftlich vorherrschenden Richtung, eine Internationalisierung der regionalen Wirtschaft. So soll die angestrebte Sonderwirtschaftszone Zona Económica Especial (ZEE) zusammen mit der in Kürze fertiggestellten Straßenverbindung nach Namibia den grenzüberschreitenden Handel erleichtern, und eine Vielzahl Industriebetriebe ansiedeln, darunter Betriebe zur Weiterverarbeitung von Zuckerrohr.

 
Karte (Kartografie) - Provinz Cunene (Cunene Province)
Land (Geographie) - Angola
Flagge Angolas
Angola ( [], []; auf Kimbundu, Umbundu und Kikongo „Ngola“ genannt) ist ein Staat im Südwesten Afrikas. Nationalfeiertag ist der 11. November, der Jahrestag der 1975 erlangten Unabhängigkeit. Angola grenzt an Namibia, Sambia, die Republik Kongo, die Demokratische Republik Kongo und den Atlantischen Ozean – die zu Angola gehörige Exklave Cabinda liegt im Norden zwischen der Demokratischen Republik Kongo und der Republik Kongo am Atlantik.

Der Name Angola leitet sich von dem Titel Ngola der Könige von Ndongo ab, einem östlich von Luanda gelegenen Vasallenstaat des historischen Kongoreiches. Die Region um Luanda erhielt diesen Namen im 16. Jahrhundert durch die ersten portugiesischen Seefahrer, die an der dortigen Küste anlandeten und ein Padrão, ein steinernes Kreuz als Zeichen der Inbesitznahme für den portugiesischen König, errichteten. Die Bezeichnung wurde Ende des 17. Jahrhunderts auf die Region um Benguela ausgedehnt, im 19. Jahrhundert dann auf das damals noch nicht umgrenzte Territorium, dessen koloniale Besetzung sich Portugal vornahm.
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