Nordmazedonien (amtlich Republik Nordmazedonien,, ; bis zum 12. Februar 2019: Republik Mazedonien) ist ein Binnenstaat in Südosteuropa. Er umfasst den nördlichen Teil der historischen Region Makedonien.
Seit Dezember 2005 hat das Land den Status eines Beitrittskandidaten der Europäischen Union (EU). Nordmazedonien hat eine der schwächsten Volkswirtschaften Europas und befindet sich in einem Transformationsprozess, sowohl wirtschaftlich als auch politisch. Das Land hat mit hohen Arbeitslosenzahlen und einer schwachen Infrastruktur sowie fehlenden Investitionen zu kämpfen.
Neben Mazedoniern, die etwa 64 % der Gesamtbevölkerung stellen, gibt es eine große Minderheit an Albanern (25 %). Auch kleinere Minderheiten von Türken (3,85 %), Roma (2,66 %), Serben (1,78 %), Bosniaken (0,84 %) und Aromunen/Meglenorumänen (0,48 %) sowie anderen Ethnien (1,04 %) sind vorhanden. Durch diese Situation gab und gibt es immer wieder ethnisch motivierte Konflikte, vor allem zwischen Mazedoniern und Albanern. Nach den bürgerkriegsähnlichen Zuständen 2001 und dem danach unterschriebenen Friedensvertrag hat sich die Gesamtlage im Land deutlich verbessert. Eine gesellschaftliche Gleichstellung aller Ethnien ist jedoch immer noch nicht erreicht.
Der Staat wurde 1944 im Widerstand als Sozialistische Republik Mazedonien gegründet, war ab 1946 offiziell südlichste Teilrepublik des sozialistischen Jugoslawien und erklärte 1991 als Republik Mazedonien seine Unabhängigkeit. Aufgrund des Namensstreits mit dem südlichen Nachbarn Griechenland wurde der Staat international häufig als ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien (EJRM; abgekürzt FYROM) bezeichnet, um eine offizielle Benennung zu vermeiden. Bei der NATO und in einigen anderen Kontexten wurde das Dreibuchstabenkürzel FYR Macedonia benutzt.
Am 12. Februar 2019 erfolgte die Umbenennung in Nordmazedonien. Das Land ist Mitglied der Vereinten Nationen (bis zuletzt unter dem Namen „ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien“), der CEFTA sowie Teilnehmerstaat der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa, des Europarats und des Kooperationsrats für Südosteuropa. Weiterhin ist Nordmazedonien Mitglied der Welthandelsorganisation, des Internationalen Währungsfonds, der Weltbank und besitzt den Beobachterstatus bei der NATO. Die Einigung im Namensstreit mit der griechischen Regierung am 12. Juni 2018 leitete die Namensänderung des Staates in Република Северна Македонија/Republika Severna Makedonija (deutsch Republik Nordmazedonien ) ein. Dafür wurde die Verfassung im Januar 2019 geändert. Im Gegenzug erklärte sich Griechenland bereit, Beitrittsverhandlungen Nordmazedoniens mit der EU und der NATO nicht mehr zu blockieren. Bei der Abstimmung im mazedonischen Parlament sprach sich am 11. Januar 2019 eine knappe Zweidrittelmehrheit von 81 der 120 Stimmen für die Änderung aus. Bei der Abstimmung im griechischen Parlament stimmten 153 von 300 Abgeordneten, also eine absolute Mehrheit, für das Abkommen mit dem Nachbarstaat. Die Namensänderung trat am 12. Februar 2019 in Kraft.