Karte (Kartografie) - Kernkraftwerk Buschehr (Bushehr Nuclear Power Plant)

Kernkraftwerk Buschehr (Bushehr Nuclear Power Plant)
Das Kernkraftwerk Buschehr, auch Bushehr, liegt im Süden des Iran, 17 Kilometer südlich der rund 171.000 Einwohner zählenden Stadt Buschehr am Persischen Golf und 760 Kilometer südlich der Hauptstadt Teheran. Das Kraftwerk war ursprünglich für zwei Druckwasserreaktor-Blöcke baugleich mit denen des Kernkraftwerks Biblis konzipiert, die für jeweils rund 1.300 MW ausgelegt waren. Später übernahm Atomstroiexport den Bau des Kernkraftwerkes und änderte die Pläne auf zunächst einen WWER-1000/446. Anfang September 2011 wurde es an das nationale Stromnetz angeschlossen. Das Kraftwerk versorgt vor allem die Provinzen Buschehr und Fars mit Elektrizität.

Das Kraftwerk wurde bereits in den 1970er Jahren geplant und sollte von der Kraftwerk Union, einem Joint Venture von Siemens AG und AEG, errichtet werden. Der Bau begann am 1. Mai 1975, wobei ursprünglich zwei Druckwasserreaktoren vorgesehen waren, wie sie im Kernkraftwerk Biblis verwendet wurden. Die Fertigstellung war für 1982 geplant, wobei der Bau der Sicherheitshülle in die Zuständigkeit der Fried. Krupp AG fallen sollte. Die Gesamtkosten des Baus wurden auf vier bis sechs Milliarden US-Dollar veranschlagt. Ungefähr 5500 Deutsche lebten in dem zur Baustelle gehörenden Camp, davon etwa 2800 Familienangehörige. Zur Infrastruktur gehörte die Deutsche Auslandsschule Buschehr, das Krankenhaus und ein Fernsehstudio. Eine Auslandsbaustelle mit diesen Dimensionen gab es bis jetzt nicht wieder.

Nachdem im Jahre 1979 jedoch das Schahregime im Verlauf der Islamischen Revolution gestürzt wurde, kam der Bau zum Erliegen – Block 1 war zu diesem Zeitpunkt zu 85 % fertiggestellt, Block 2 zu 50 %. Siemens zog sich aus mehreren Gründen aus dem Projekt zurück:

* wegen der unsicheren politischen Lage,

* wegen Bedenken, die Anlage könne von dem neuen antiwestlichen Regime (siehe Politische Entwicklung des Iran seit 1979) für militärische Zwecke verwendet werden,

* da die iranische Seite im Zahlungsrückstand war,

* da der religiöse Führer Irans, Ajatollah Ruhollah Chomeini, erklärte, die Atomkraft sei mit dem Islam nicht zu vereinbaren.

Das Kraftwerk wurde zur Bauruine; es erlitt im Verlauf des Iran-Irak-Krieges 1987 und 1988 einige Beschädigungen durch irakische Luftangriffe.

1995 erklärte sich dann Russland vertraglich bereit, das Projekt zu unterstützen. Während der äußere Aufbau des ursprünglichen Plans beibehalten wurde, entschied man sich nun für die russische WWER-Technologie (3. Generation). Der Bau erfolgte nunmehr durch das Unternehmen Atomstroiexport, das dem russischen Atomenergieministerium (Minatom) unterstellt ist. Vor allem seit 2004 steht der Bau wegen der zunehmenden internationalen Kritik am iranischen Atomprogramm im Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit, da befürchtet wird, der Iran könne verbrauchte Brennstäbe des Kraftwerks zur Plutoniumgewinnung verwenden. Bis Anfang Januar 2008 soll, von russischer Seite, mehr als die Hälfte des benötigten Kernbrennstoffes zur Inbetriebnahme geliefert worden sein. Der Rest (38 t) wurde im Januar 2008 geliefert. Russland hat sich bereit erklärt, die Brennstäbe nach der Nutzung in Russland zu entsorgen. Der erste Testlauf der Anlage mit noch virtuellem Brennstoff wurde bereits Februar 2009 durchgeführt.

Die Bauarbeiten wurden im August 2010 vollendet, am 21. August 2010 wurde die Anlage als erstes iranisches Kernkraftwerk offiziell eröffnet. Am 26. Oktober 2010 begann die Beladung des Reaktors mit russischem Brennstoff unter der Aufsicht der IAEA. Ursprünglich sollte der Reaktor bereits im September 2010 betriebsbereit sein, technische Probleme verzögerten aber das Einführen des Brennstoffes. Anfang 2011 sollte das Kernkraftwerk eigentlich ans Netz gehen, die volle Leistung sollte innerhalb eines halben Jahres erreicht werden. Während der einjährigen Garantiezeit sollte das Kraftwerk dann durch ein russisch-iranisches Gemeinschaftsunternehmen betrieben werden. Das zugehörige Protokoll wurde bereits am 21. August 2010 unterschrieben. 
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Land (Geographie) - Iran
Flagge Irans
Iran, auch der Iran (mit Artikel,amtlich Islamische Republik Iran), umgangssprachlich und vor 1935 auf internationaler Ebene (exonym) auch Persien, ist ein Staat in Vorderasien. Er wird im Norden vom Kaspischen Meer und im Süden durch den Persischen Golf begrenzt. Mit rund 85 Millionen Einwohnern (Stand 2021) und einer Fläche von 1.648.195 Quadratkilometern zählt der Iran zu den 20 bevölkerungsreichsten und größten Staaten der Erde. Hauptstadt, größte Stadt und wirtschaftlich-kulturelles Zentrum ist Teheran, weitere Millionenstädte sind Maschhad, Isfahan, Täbris, Karadsch, Schiras, Ahvaz und Ghom. Der Iran bezeichnet sich selbst seit der Islamischen Revolution 1979 als Islamische Republik.

Der Iran wird streng autoritär regiert. Es werden regelmäßige Wahlen abgehalten, aber aufgrund der umfassenden Einhegung durch die Machthaber und deren Möglichkeit der Manipulation sowie der unbedeutenden Stellung des Parlaments und des Staatspräsidenten als undemokratisch kritisiert. Das Regime kontrolliert nahezu jeden Aspekt des täglichen Lebens in Hinblick auf religiöse und ideologische Konformität, durchdringt so das Leben aller Bürger und beschneidet die Freiheit des Einzelnen. Insgesamt kommt es zu vielen schwerwiegenden Verletzungen der Menschenrechte. Seit der Islamischen Revolution haben sich die guten Beziehungen zu westlichen Staaten in eine offene Feindschaft gewandelt, die vor allem bezüglich der ehemals befreundeten USA und Israel auch fest in der Staatsideologie verankert ist. Der Iran ist außenpolitisch weitgehend isoliert, gleichzeitig eine Regionalmacht im Nahen Osten.
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