Accra
Die Elektronikschrottverarbeitung in Agbogbloshie des im westlichen Stadtgebiet gelegenen Viertels Agbogbloshie wurde 2013 von der Umweltorganisation Blacksmith Institute zu einem der schmutzigsten Orte der Welt gewählt.
In einer Rangliste der Städte nach ihrer Lebensqualität belegte Accra im Jahre 2018 den 165. Platz unter 231 untersuchten Städten weltweit.
Accra wurde im 15. Jahrhundert von den Ga gegründet, die dort Handel mit den Europäern treiben wollten. Ein erstes, von den Portugiesen errichtetes Fort wurde jedoch bald von den Einheimischen niedergebrannt. Obwohl Accra keine Verbindung zu einer der großen Handelsrouten hatte, errichteten aufgrund der günstigen Voraussetzungen für einen natürlichen Hafen im 17. Jahrhundert mehrere europäische Mächte Befestigungen in und um Accra: die Niederländer 1605 das Fort Ussher, die Schweden 1657 die Christiansborg (die kurz darauf von den Dänen übernommen wurde) und schließlich die Engländer 1673 James Fort. Anfang des 19. Jahrhunderts gab es daher einen britischen, einen niederländischen und einen dänischen Stadtteil Accras.
Ein Erdbeben zerstörte 1862 Accra einschließlich seiner europäischen Forts in weiten Teilen. 1877 wurde die Hauptstadt der damaligen britischen Kolonie „Goldküste“ von Cape Coast nach Accra verlegt. „Gesundheitliche Gründe“ wurden unter anderem angeführt für diese Entscheidung. Die Briten wollten hier eine Stadt nach ihren Vorstellungen errichten, um sich so vor den „Krankheiten der Einheimischen“ zu schützen.
Stadtplanerische Vorschriften wurden nach britischem Vorbild erlassen, Slumviertel beseitigt und ein rechteckiges Straßen- und Bebauungssystem angelegt. Die einheimische Bevölkerung wurde in die überfüllte „Native Town“ nördlich der europäischen Stadt verdrängt. Östlich entstanden britische Vororte und z. B. ein Cricket- und ein Golfplatz sowie eine Pferderennbahn. 1899 war Accra der geschäftigste Hafen der Goldküste. Accras Bedeutung lag allerdings in seinen Handelsaktivitäten; die Produktion und Weiterverarbeitung von Gütern unterlag Begrenzungen durch die koloniale Gesetzgebung. Ein „Zentraler Geschäftsdistrikt“ wurde für europäische Geschäftsleute aus anderen Ländern als Umschlags-, Lager- und Bankenbereich eingerichtet. Nach dem Bau einer Eisenbahnverbindung nach Sekondi-Takoradi entwickelte sich Accra endgültig zum wirtschaftlichen Zentrum Ghanas.
Als Hauptstadt der Kronkolonie wurde Accra bald auch zum Zentrum des zivilen Widerstandes gegen die Kolonialherrschaft. 1869 scheiterte zwar ein Versuch, nach dem Vorbild der zeitgleich gebildeten Fantiföderation eine Accra Native Confederation als ersten Schritt zur Selbstverwaltung der Region einzurichten; 1897 jedoch verhinderte die „Gesellschaft zum Schutz der Rechte der Eingeborenen“ (Aboriginal Rights Protection Society) in Accra einen Erlass, der unbebautes und -bewohntes Land automatisch zum Eigentum der Kolonialmacht machen sollte.
1920 kamen in Accra 20 Delegierte aus allen Teilen Britisch-Westafrikas zusammen und gründeten hier den National Congress of British West Africa, der sich für mehr soziale und politische Rechte der Einheimischen einsetzte.
1943 wurde die römisch-katholische Präfektur Accra gegründet aus der 1950 das Bistum Accra hervorging. Dieses wurde 1992 zum Erzbistum Accra erhoben. Mutterkirche des Erzbistums ist die Heilig-Geist-Kathedrale.
1948 kam es zu den sogenannten Accra-Unruhen, nachdem mehrere friedliche Demonstranten erschossen worden waren. Diese Unruhen waren ein „Geburtshelfer“ der Unabhängigkeitsbewegung Ghanas und machten den späteren ersten Präsidenten Kwame Nkrumah landesweit bekannt.
Karte (Kartografie) - Accra
Karte (Kartografie)
Land (Geographie) - Ghana
Flagge Ghanas |
Der Volta-Stausee mit dem 1966 fertiggestellten Akosombo-Staudamm ist der größte Binnensee des Landes und bis heute das oberflächengrößte künstliche Gewässer der Erde. Mit dem Bau des Damms verfolgte die Nkrumah-Regierung das Ziel, die Energieversorgung für die wirtschaftliche Entwicklung und Industrialisierung Ghanas sicherzustellen. Weltwirtschaftlich bedeutend ist Ghana aufgrund seines Rohstoffreichtums. Gold, das der ehemaligen Kolonie auch den Namen „Goldküste“ gab, ist Ghanas wichtigstes Exportgut. Etwa ein Drittel der Exporterlöse und 93 Prozent der Produktion des Bergbausektors hängen mit der Förderung von Gold zusammen.
Währung / Sprache
ISO | Währung | Symbol | Signifikante Stellen |
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GHS | Cedi (Ghanaian cedi) | ₵ | 2 |
ISO | Sprache |
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AK | Akan-Sprachen (Akan language) |
EN | Englische Sprache (English language) |
EE | Ewe (Ewe language) |
TW | Twi (Twi) |