Tamil

Tamil
Tamil (தமிழ் tamiḻ [], auch Tamilisch) ist eine Sprache aus der dravidischen Sprachfamilie. Sie wird von mindestens 76 Millionen Angehörigen des Volks der Tamilen vor allem im südindischen Bundesstaat Tamil Nadu und in Sri Lanka als Muttersprache gesprochen. Tamil ist weniger stark vom Sanskrit beeinflusst worden als die übrigen dravidischen Literatursprachen. Mit einer eigenständigen Literaturgeschichte von über 2000 Jahren hat das Tamil die längste durchgängige Tradition aller modernen indischen Sprachen und ist in Indien als klassische Sprache anerkannt. Im modernen Tamil herrscht eine Situation der Diglossie, das heißt, die am klassischen Tamil angelehnte Schriftsprache unterscheidet sich stark von der Umgangssprache.

Tamil wird im Süden Indiens, in Sri Lanka und in der weltweiten Diaspora gesprochen. Das Verbreitungsgebiet des Tamil innerhalb Indiens deckt sich weitgehend mit dem Bundesstaat Tamil Nadu, dessen Grenzen 1956 entlang der Sprachgrenze des Tamil gezogen wurden. Das tamilische Siedlungsgebiet in Sri Lanka umfasst den Norden und Osten der Insel. Durch die Ansiedlung von indischen Tamilen als Teepflücker im 19. Jahrhundert während der britischen Kolonialzeit ist das Tamil heute auch im zentralen Bergland Sri Lankas verbreitet. Ebenfalls während der Kolonialzeit entstand eine tamilische Diaspora in Südostasien (Malaysia und Singapur), Réunion, Mauritius und Südafrika. Seit dem 20. Jahrhundert sind viele Tamil-Sprecher (u. A. infolge des Bürgerkriegs in Sri Lanka) nach Nordamerika und Europa ausgewandert.

Weltweit gibt es mindestens 76 Millionen muttersprachliche Sprecher des Tamil. Die weitaus meisten von ihnen leben in Indien, wo bei der Volkszählung 2011 rund 69 Millionen Tamil-Sprecher gezählt wurden. Davon leben 64 Millionen im Bundesstaat Tamil Nadu, wo Tamil-Sprecher die große Bevölkerungsmehrheit stellen. Größere tamilischsprachige Minderheiten gibt es auch in den Nachbarbundesstaaten Karnataka, Andhra Pradesh und Kerala sowie in Maharashtra. In Sri Lanka leben laut der Volkszählung 2012 insgesamt 5 Millionen Angehörige von tamilischsprachigen Ethnien (Sri-Lanka-Tamilen, indischstämmige Tamilen und Moors). Sie stellen zusammen ein Viertel der Bevölkerung Sri Lankas. In der Nord- und Ostprovinz sowie in Teilen der Zentralprovinz stellen Tamil-Sprecher die Bevölkerungsmehrheit. Größere Gruppen von Tamil-Sprechern in der Diaspora finden sich in Malaysia (geschätzt 1,6 Millionen), Singapur (110.000), den Vereinigten Staaten (190.000), Kanada (130.000) und dem Vereinigten Königreich (100.000 allein in England und Wales).

Tamil dient im indischen Bundesstaat Tamil Nadu und im Unionsterritorium Puducherry als Amtssprache. Auf überregionaler Ebene ist es als eine von 22 Verfassungssprachen Indiens anerkannt. Ferner ist Tamil Amtssprache in Sri Lanka (neben Singhalesisch) und Singapur (neben Malaiisch, Chinesisch und Englisch).

Land (Geographie)
  • Indien
    Indien [] (Eigennamen unter anderem Bhārat Gaṇarājya und ENS undefined Republic of India) ist ein Staat in Südasien.

    Indien umfasst den größten Teil des indischen Subkontinents. Der Himalaya bildet die natürliche Nordgrenze Indiens, im Süden umschließt der Indische Ozean das Staatsgebiet. Indien grenzt an Pakistan, das chinesische Autonome Gebiet Tibet, Nepal, Bhutan, Myanmar und Bangladesch. Weitere Nachbarstaaten im Indischen Ozean sind Sri Lanka und die Malediven. Hinsichtlich seiner Landesfläche ist Indien das siebtgrößte Land der Erde. Mit etwa 1,42 Milliarden Einwohnern ist Indien knapp nach der Volksrepublik China der zweitbevölkerungsreichste Staat der Erde und somit die bevölkerungsreichste Demokratie der Welt. Durch fortschreitende Modernisierung, Bildung, Wohlstand und Verstädterung sinkt die Geburtenrate seit Anfang der 1980er Jahre. Dennoch wird Indien China voraussichtlich im Jahr 2023 als bevölkerungsreichstes Land der Welt überholen.
  • Malaysia
    Malaysia [], seltener Malaysien, ist eine konstitutionelle Wahlmonarchie mit 32 Millionen Einwohnern, bestehend aus 13 Bundesstaaten in Südostasien auf der Malaiischen Halbinsel oder Westmalaysia mit der Hauptstadt Kuala Lumpur und Ostmalaysia auf einem Teil der Insel Borneo. Zwischen den beiden ungefähr gleich großen Landesteilen liegt das Südchinesische Meer.

    Die malaiische Halbinsel grenzt zu Wasser und Land an Thailand und hat Seegrenzen mit Vietnam, Singapur und Indonesien. Im Süden ist sie durch die Straße von Malakka von der indonesischen Insel Sumatra getrennt und durch einen Damm mit dem Stadtstaat Singapur auf der gleichnamigen Insel verbunden. Ostmalaysia hat eine Land- und Seegrenze mit dem Sultanat Brunei im Norden und mit Indonesien im Süden und hat Seegrenzen zu Vietnam und den Philippinen.
  • Singapur
    Singapur (amtlich Republik Singapur, ENS Republic of Singapore [],meist: , Tamil சிங்கப்பூர் குடியரசு Ciṅkappūr Kudiyarasu) ist ein Insel- und Stadtstaat und der flächenkleinste Staat Südostasiens. Er ist Mitglied im Commonwealth of Nations. Entstanden ist er seit 1963 aus einer Föderation unter dem Namen Malaysia, die die frühere britische Kronkolonie 1965 allerdings wieder verlassen hat. Der Staatspräsident der Republik ist mit Vetorechten in einigen Schlüsselbereichen ausgestattet. Der Präsident wird seit 1993 nur theoretisch alle sechs Jahre direkt vom Volk gewählt. 1993 wurde Ong Teng Cheong als Präsident erwählt. Die Wahlen fielen danach 1999, 2005 und 2017 de facto aus. Nur im Jahre 2011 gab es eine Wahl, die Tony Tan Keng Yam gewann.

    Nach frühen Jahren politischer Krisen und trotz fehlender natürlicher Ressourcen und eines Hinterlandes entwickelte sich die Nation zu einem der vier asiatischen Tigerstaaten. Singapur ist das einzige Land in Asien mit einer „AAA“-Bonitätsbewertung aller großen Bewertungsagenturen. Es ist ein wichtiger Finanz- und Versandknotenpunkt. Singapur hat einen hohen Stellenwert bei wichtigen sozialen Indikatoren: Bildung, Gesundheitsversorgung, Lebensqualität, persönliche Sicherheit und öffentlicher Wohnungsbau mit einer Wohneigentumsquote von 91 Prozent. Singapurer genießen eine der längsten Lebenserwartungen, die schnellsten Internetverbindungsgeschwindigkeiten und eine der niedrigsten Kindersterblichkeitsraten der Welt.
  • Sri Lanka
    Sri Lanka, bis 1972 Ceylon (seither Demokratische Sozialistische Republik Sri Lanka), ist ein Inselstaat im Indischen Ozean, 237 km (Westküste der Insel) östlich der Südspitze des Indischen Subkontinents, und hatte 2021 etwa 22 Millionen Einwohner. Die kürzeste Entfernung zwischen Indien (Kodiyakkarai) und Sri Lanka (Munasal) beträgt 54,8 km.

    Die Insel war von der Antike bis zur Moderne ein strategischer Knotenpunkt für die Seefahrt zwischen Vorder- und Südostasien. Der Süden und die Gebiete um Anuradhapura waren Zentren des antiken Buddhismus; im Norden und Osten gab es hinduistische Tempelkomplexe. Sri Lanka ist heute eine multireligiöse und multiethnische Nation, in der neben dem Buddhismus und dem Hinduismus das Christentum und der Islam bedeutende Religionen sind. Die Singhalesen machen den größten Teil der Bevölkerung aus. Die Tamilen stellen die größte Minderheit. Andere ethnische Minderheiten sind die Moors, Malaien, Burgher und die indigene Bevölkerung Sri Lankas, die Veddas.