Singhalesische Sprache

Singhalesische Sprache
Singhalesisch ist die Sprache der Singhalesen, der größten ethnischen Gruppe Sri Lankas. Sie gehört zum indoarischen Zweig der indoiranischen Untergruppe der Indogermanischen Sprachen. Es wird auch der von der Eigenbezeichnung සිංහල (ISO 15919: siṁhala, gesprochen ) abgeleitete Name Sinhala verwendet.

Sie wird von etwa 16 Millionen Menschen vorwiegend in Sri Lanka gesprochen und wurde 1958 auf Betreiben des damaligen Ministerpräsidenten Bandaranaike zur Amtssprache. Später wurde Tamil ebenfalls zur Amtssprache Sri Lankas erklärt. Englisch war bis 1957 ebenfalls Amtssprache und ist heute Verkehrs- und Bildungssprache. Singhalesisch hat eine eigene Schrift (siehe singhalesische Schrift).

Die am engsten mit dem Sinhala verwandte Sprache ist das auf den Malediven gesprochene Dhivehi.

Das erste Element (siṁha bzw. sīha) in Sinhala (eigentlich Sanskrit) und dem entsprechenden aus dem Prakrit-stammenden Begriff Sīhala bedeutet „Löwe“. Nach der Legende war Sīhabāhu („Löwenarm“) der Sohn einer Vanga-Prinzessin und eines Löwen. Nachdem er seinen Vater getötet hatte, wurde er König von Vanga. Sein Sohn Vijaya wurde aus seinem Reich verbannt, demzufolge wanderte Vijaya nach Lanka aus und wurde der Stammvater der Singhalesen. Aufgrund dieser sprachlichen und mythologischen Belege kann man davon ausgehen, dass der erste Bestandteil des Wortes „Löwe“ bedeutet.

Die örtliche Überlieferung bringt das zweite Element la entweder in Verbindung mit der Sanskritwurzel lā- „ergreifen“, und übersetzt es „Löwenergreifer“ oder „Löwentöter“, oder mit Sanskrit loha/Singhalesisch lē „Blut“, übersetzt also „Löwenblut“. Vom sprachwissenschaftlichen Standpunkt aus gesehen ist allerdings keine der Interpretationen überzeugend. Mit Sicherheit kann nur gesagt werden, dass das Wort Sinhala mit dem Wort für „Löwe“ in Verbindung steht.

Land (Geographie)
  • Sri Lanka
    Sri Lanka, bis 1972 Ceylon (seither Demokratische Sozialistische Republik Sri Lanka), ist ein Inselstaat im Indischen Ozean, 237 km (Westküste der Insel) östlich der Südspitze des Indischen Subkontinents, und hatte 2021 etwa 22 Millionen Einwohner. Die kürzeste Entfernung zwischen Indien (Kodiyakkarai) und Sri Lanka (Munasal) beträgt 54,8 km.

    Die Insel war von der Antike bis zur Moderne ein strategischer Knotenpunkt für die Seefahrt zwischen Vorder- und Südostasien. Der Süden und die Gebiete um Anuradhapura waren Zentren des antiken Buddhismus; im Norden und Osten gab es hinduistische Tempelkomplexe. Sri Lanka ist heute eine multireligiöse und multiethnische Nation, in der neben dem Buddhismus und dem Hinduismus das Christentum und der Islam bedeutende Religionen sind. Die Singhalesen machen den größten Teil der Bevölkerung aus. Die Tamilen stellen die größte Minderheit. Andere ethnische Minderheiten sind die Moors, Malaien, Burgher und die indigene Bevölkerung Sri Lankas, die Veddas.