Katalanische Sprache

Katalanische Sprache
Die katalanische Sprache (Eigenschreibweise català [] auf Ostkatalanisch, [] auf Westkatalanisch; veraltet auch Katalonisch ) gehört zur Familie der romanischen Sprachen. Katalanisch ist Amtssprache in Andorra sowie, neben dem Spanischen, regionale Amtssprache in Katalonien, auf den Balearen und in Valencia. Es ist außerdem eine der Regionalsprachen Frankreichs (im Roussillon/Département Pyrénées Orientales).

Manche Sprachwissenschaftler rechnen das Katalanische zu den galloromanischen Sprachen, andere ordnen es der Iberoromania zu. Auf der einen Seite besteht eine enge Verwandtschaft mit dem Okzitanischen – das Katalanische hat mehr lautliche und lexikalische Gemeinsamkeiten mit dem Okzitanischen als mit den übrigen Sprachen der iberischen Halbinsel. Auf der anderen Seite stimmt das Katalanische in einigen Merkmalen mit iberoromanischen Sprachen überein, sodass es oft als Brückensprache (llengua-pont) zwischen Galloromanisch und Iberoromanisch bezeichnet wird. Dies mag darin begründet sein, dass der Herrschaftsbereich des iberischen Westgotenreiches bis nach Septimanien reichte, mitten im okzitanischen Sprachkulturgebiet; umgekehrt ging auch der fränkische Einfluss unter Karl dem Großen über die Pyrenäen bis in die Katalanischen Grafschaften. Die Pyrenäen bildeten also in der Entstehungszeit der romanischen Sprachen keine natürliche Grenze zwischen den politischen Reichen und Kulturräumen Galliens und der iberischen Halbinsel.

Katalanisch hat etwa 11,5 Millionen aktive Sprecher, etwa 12,6 Millionen Menschen verstehen Katalanisch. Das Verbreitungsgebiet der Sprache umfasst folgende Regionen: Diese Gebiete bezeichnet man zusammenfassend auch als Països Catalans („Katalanische Länder“). An der nördlichen Sprachgrenze steht heute die Porta dels Països Catalans bei Salses-le-Château.

* In Spanien Katalonien, den größten Teil der Region Valencia – die dortige Variante des Katalanischen heißt auch Valencianisch (valencià) –, die Balearen, wo die Mallorquinisch (mallorquí), Menorquinisch (menorquí) und Ibizenkisch (eivissenc) genannten – zu Balearisch zusammengefassten – Dialekte gesprochen werden; außerdem einen Gebietsstreifen im Osten Aragoniens, die Franja de Aragón mit dem català ribagorçà

* in Südfrankreich das Département Pyrénées-Orientales, das auch als „Nordkatalonien“ bezeichnet wird – die dortige Varietät des Katalanischen wird als rosellonès bezeichnet,

* in Italien die Stadt Alghero auf Sardinien (katalanisch L'Alguer, wo wenige Menschen noch heute alguerés sprechen, siehe unten),

* Andorra.

Das katalanische Sprachgebiet wird als Ganzes in zwei Dialektgruppen eingeteilt: zum einen Ostkatalanisch, wozu der östliche Teil Kataloniens, der katalanischsprachige Teil Frankreichs, die Balearen und Alguer gehören, und zum anderen die westkatalanischen Dialekte. Hauptkriterium für diese Einteilung ist die Aussprache der unbetonten Vokale o, e, und a. Während man sie im Bereich des Westkatalanischen wirklich stets auch so ausspricht, wie sie geschrieben werden, werden in der Aussprache des Ostkatalanischen in unbetonter Position o zu u, e und a zu kurzen offenen Vokalen oder zu einem Schwa-Laut, der sich ähnlich anhört wie deutsch e in bitte.

Der Status der Sprache ist je nach Region unterschiedlich. In Andorra ist Katalanisch alleinige Amtssprache, in Spanien regionale Amtssprache. Im „Sprachengesetz von Aragón“ (Ley de Lenguas de Aragón), am 9. Mai 2013 durch das aragónesische Regionalparlament unter Führung der Partido Popular beschlossen, wird die Sprache für den eigenen Regierungsbereich mit dem Glottonym Lengua aragonesa propia del área oriental (LAPAO) bezeichnet. Im französischen Département Pyrénées-Orientales wurde im Dezember 2007 eine Charta zur Förderung der katalanischen Sprache (französisch: Charte en faveur du Catalan) zum Schutz und zur Weiterentwicklung des Katalanischen in Nordkatalonien beschlossen. In Alguer wird die lokale Sprachvarietät stundenweise in der Schule gelehrt.

Land (Geographie)
  • Andorra
    Andorra (amtlich, ) ist ein in den östlichen Pyrenäen zwischen Spanien und Frankreich gelegener demokratischer Staat in Form einer parlamentarischen Monarchie.

    Erstmals wurden die Gemeinden Andorras im Jahr 839 urkundlich als Lehen der Grafen von Urgell erwähnt. Der Pareatges-Vertrag vom 8. September 1278 bestimmte die Teilung der Herrschaft über das Gebiet Andorras zwischen Bischof Pere d’Urtx von Urgell und Graf Roger Bernard III. von Foix und gilt als Gründungsdokument des andorranischen Co-Prinzipats, das bis heute besteht. Mit 468 Quadratkilometern ist das Fürstentum der flächengrößte der sechs europäischen Zwergstaaten. Es ist der einzige Staat der Welt, in dem zwei ausländische Amtsträger gemeinsam die Funktion des Staatsoberhauptes wahrnehmen. Der Bischof von Urgell und der Staatspräsident von Frankreich (in Nachfolge der Grafen von Foix) regieren in einer symbolischen Doppelherrschaft als Kofürsten. Zudem wird ein andorranischer Regierungschef gewählt. Andorra wird zu den so genannten Steueroasen gerechnet. Eine beachtliche Anzahl von Tagesbesuchern kommt der günstigen Alkoholika und Tabakprodukte wegen. In der Region war der Name Andorras zudem wegen der beiden konkurrierenden Rundfunkstationen mit Sitz in Andorra, Radio Andorra und Sud Radio, berühmt, die bis 1981 von ausländischen Lizenzinhabern betrieben wurden und werbefinanzierte, überwiegend französischsprachige Unterhaltungsprogramme sendeten. Der Tourismus, insbesondere der Wintersport, ist heute der wichtigste Wirtschaftsfaktor.
  • Frankreich
    Frankreich (französisch [], amtlich la République française [], ) ist ein demokratischer, interkontinentaler Einheitsstaat in Westeuropa mit Überseegebieten auf mehreren Erdteilen.

    Metropolitan-Frankreich, d. h. der europäische Teil des Staatsgebietes, erstreckt sich vom Mittelmeer bis zum Ärmelkanal und zur Nordsee sowie vom Rhein bis zum Atlantischen Ozean. Sein Festland wird wegen der Landesform als Hexagone (Sechseck) bezeichnet. Frankreich ist flächenmäßig das größte und nach Einwohnern (hinter Deutschland) das zweitgrößte Land der Europäischen Union. Es umfasst (nach Russland und der Ukraine) das drittgrößte Staatsgebiet in Europa. Paris ist die Hauptstadt und als Agglomeration mit dem Gemeindeverband Métropole du Grand Paris und den umliegenden Gebieten der Region Île-de-France größter Ballungsraum des Landes vor Lyon, Marseille-Aix-en-Provence, Lille und Toulouse.
  • Italien
    Italien (italienisch Italia [], amtlich Italienische Republik, italienisch Repubblica Italiana []) ist ein Staat in Südeuropa. Die Hauptstadt und bevölkerungsreichste Stadt ist Rom und das Wirtschafts- und Finanzzentrum ist Mailand.

    Das italienische Staatsgebiet liegt zum größten Teil auf der vom Mittelmeer umschlossenen Apenninhalbinsel, der anschließenden Norditalienischen Tiefebene sowie im südlichen Alpenbogen. Der Staat grenzt an Frankreich, die Schweiz, Österreich und Slowenien. Die Kleinstaaten Vatikanstadt und San Marino sind vollständig vom italienischen Staatsgebiet umschlossen. Neben den großen Inseln Sizilien und Sardinien sind mehrere Inselgruppen vorgelagert.
  • Spanien
    Spanien (, amtlich Königreich Spanien, spanisch Reino de España) ist ein Staat auf der Iberischen Halbinsel im Südwesten Europas, mit den Balearischen Inseln im Mittelmeer, den Kanarischen Inseln im Atlantik und zwei Exklaven in Nordafrika.

    Staatsform ist eine parlamentarische Erbmonarchie. Spanien untergliedert sich in 17 autonome Gemeinschaften und zwei autonome Städte, Ceuta und Melilla. Die Hauptstadt und größte Metropole ist Madrid, weitere Ballungszentren sind Barcelona, Valencia, Sevilla, Bilbao, Saragossa und Málaga.