Chamorro (Sprache)

Chamorro (Sprache)
Chamorro ist eine west-malayo-polynesische Sprache und gehört damit zu den austronesischen Sprachen. Gesprochen wird Chamorro auf den Nördlichen Marianen und auf Guam, doch auch in den kontinentalen Vereinigten Staaten gibt es Chamorro-Sprecher. Obwohl die Marianen einschließlich Guam zur Region Mikronesien gerechnet werden, steht das Chamorro den Sprachen Indonesiens und der Philippinen näher als dem zu den eigentlichen mikronesischen Sprachen gehörigen Karolinischen, welches auf einigen nördlichen Marianeninseln (Saipan, Anatahan und Agrihan) gesprochen wird.

In den letzten Jahrzehnten ist die Zahl der Chamorro-Sprecher insgesamt zurückgegangen, doch verschiedene Kampagnen versuchen, dieser Entwicklung entgegenzuwirken.

Die Entwicklung des Chamorro nachzuzeichnen ist schwierig, da es für die Zeit bis 1668 keinerlei schriftliche Belege gibt. Unklar ist auch, woher die Chamorro-Sprecher ursprünglich kamen. Als sicher gilt lediglich, dass die ersten Siedler auf den Marianen etwa 1520 v. Chr. eintrafen.

Die Bevölkerung der Chamorros wurde zum Teil durch Naturkatastrophen, aber vor allem auch durch die nicht nur friedlichen Missionierungsversuche der Jesuitenprediger ab 1668 stark reduziert und später beinahe ausgelöscht. In den folgenden Generationen durchmischte sich die ursprüngliche Bevölkerung mit Spaniern und Filipinos und so veränderte sich auch die Sprache Chamorro unter den äußeren Einflüssen.

Die ersten Aufzeichnungen zum Chamorro von den Jesuiten-Predigern sind zu ungenau, um daraus schließen zu können, wie die Sprache zu jener Zeit wirklich aussah. So lässt sich über das Chamorro vor dem spanischen Einfluss kaum eine Aussage machen.

Besonders die Herrschaft der Spanier auf den Nördlichen Marianen, die von 1668 bis zum Ende des Spanisch-Amerikanischen Krieges im Jahr 1898 andauerte, war für Chamorro sehr prägend. Seit 1899 unterstand der nördliche Teil der Inseln dann dem Deutschen Reich, während der südliche Teil an die USA abgetreten wurde. Die durch die wechselnden Herrschaften entstandenen Sprachkontakte hatten alle einen Einfluss auf das Chamorro (siehe Wortschatz).

Land (Geographie)
  • Guam
    Guam [] (in der Lokalsprache Chamorro Guåhan geschrieben) ist die größte und südlichste Insel des Marianen-Archipels im westpazifischen Ozean. Sie ist ein nichtinkorporiertes Territorium der Vereinigten Staaten (siehe Außengebiet der Vereinigten Staaten). Die Hauptstadt ist Hagåtña, bevölkerungsreichste Siedlung ist Dededo.

    Bekannt geworden ist die Insel durch die dort befindliche strategisch wichtige Andersen Air Force Base, einen Luftwaffenstützpunkt der United States Air Force, sowie das ungewöhnliche Aussterben fast der gesamten einheimischen Vogelwelt durch die vermutlich während des Zweiten Weltkrieges bei Truppen- und Materialtransporten als Neozoon eingeschleppte Braune Nachtbaumnatter (Boiga irregularis).
  • Nördliche Marianen
    Die Nördlichen Marianen, in Vollform Commonwealth der Nördlichen Marianen (ENS Commonwealth of the Northern Mariana Islands), ein Teilgebiet der Inselgruppe der Marianen, sind ein nichtinkorporiertes Außengebiet der Vereinigten Staaten im Pazifischen Ozean, südlich von Japan und nördlich von Guam gelegen.

    Das Gebiet besteht aus 16 Inseln, die sich über 500 Kilometer erstrecken und von denen Saipan, Tinian und Rota die größten sind. 2009 wurde dort das Marianas Trench Marine National Monument ausgewiesen.