Sudanesisches Pfund

Sudanesisches Pfund
جس.
Das (neue) Sudanesische Pfund ( dschineh sudani) ist seit dem 9. Januar 2007 die Währung des Sudan und ersetzte nach einer Übergangszeit bis zum 30. Juni 2007 den sudanesischen Dinar im Verhältnis 100 zu 1. Der Dinar hatte 1991 das (alte) sudanesische Pfund (SDP) im Verhältnis 10 zu 1 ersetzt.

Das neue sudanesische Pfund existiert in Münzen zu 1, 5, 10, 20 und 50 Piaster sowie in Banknoten zu 1, 2, 5, 10, 20, 50, 100 und 200 Pfund.

Das sudanesische Pfund wurde 1956 bei der Gründung der Republik Sudan und der Unabhängigkeit von Ägypten eingeführt. Ein sudanesisches Pfund wurde dabei in 100 Piaster bzw. in 1000 Millim (Millièmes) unterteilt.

Aufgrund der Wirtschaftskrise wurde 1991 der sudanesische Dinar eingeführt. Ein sudanesischer Dinar wurde dabei gegen 10 sudanesische Pfund getauscht. Die Region Südsudan, die sich damals im Krieg mit der Zentralregierung in Khartum befand, lehnte jedoch die Währungsumstellung ab und behielt das Sudanesische Pfund als Zahlungsmittel bei.

Bis zur Einführung des neuen Pfundes erfolgten Preisangaben sogar im Norden des Landes im Alltag weiterhin meist in alten Pfund, beglichen wurden diese seit dem Ende der 1990er Jahre nur noch in Dinar.

Im Zuge des Friedensabkommens zwischen den südsudanesischen Rebellen und der Regierung in Khartum im Jahr 2005 wurde die Wiedereinführung des sudanesischen Pfundes im ganzen Sudan als neues Zahlungsmittel beschlossen. Dabei ersetzte das „neue“ Pfund das im Südsudan noch teilweise verwendete „alte“ Pfund im Verhältnis 1 zu 1000 und den Dinar im Verhältnis 1 zu 100. Die Umsetzung hätte bereits Ende 2005/Anfang 2006 erfolgen sollen, wurde aber aufgrund von Finanzierungsproblemen der Geberländer verzögert. Die Sudanesische Regierung beschloss daher zusammen mit der SPLM-Regierung im autonomen Südsudan im Mai 2006 die Finanzierung mithilfe der Öleinnahmen des Landes und die schrittweise Einführung des „neuen“ Pfundes ab dem 10. Januar 2007.

Nach seiner Unabhängigkeit 2011 führt der Südsudan das Südsudanesische Pfund als eigene Währung ein. Im Sudan wurden daraufhin die Banknoten von 5 bis 50 Pfund in veränderter Farbgebung neu ausgegeben.

Land (Geographie)
  • Sudan
    Die Republik Sudan ([], auch [], ENS Republic of the Sudan, ) ist ein Staat in Nordost-Afrika mit Zugang zum Roten Meer. Er grenzt im Norden an Ägypten, im Osten an Eritrea, im Südosten an Äthiopien, im Süden an den Südsudan, im Südwesten an die Zentralafrikanische Republik, im Westen an den Tschad und im Nordwesten an Libyen. Mit einer Fläche von mehr als 1,8 Millionen Quadratkilometern ist das Land etwa fünfmal so groß wie Deutschland und drittgrößter Flächenstaat des afrikanischen Kontinents. Aufgrund von regionalen Separatistenbewegungen, regelmäßigen Militärputschen und weiteren andauernden politisch-gesellschaftlichen Verwerfungen ist der Sudan heute als zusammengehöriges, souveränes Staatsgebilde allerdings nicht mehr existent.

    Die Republik Sudan ist seit dem 1. Januar 1956 unabhängig von der bisherigen Kolonialmacht Vereinigtes Königreich (Anglo-Ägyptischer Sudan). Im Jahr 1989 kam Umar al-Baschir durch einen Militärputsch an die Macht und regierte das Land fortan als Präsident mit repressiven Mitteln. Durch seine autoritäre Regierung kam es regelmäßig zu schwerwiegenden Verletzungen der Menschenrechte. Im April 2019 wurde al-Baschir nach 30-jähriger Amtszeit nach einem weiteren Militärputsch verhaftet und abgesetzt. Militärführung und zivile Opposition einigten sich im selben Jahr auf eine Übergangsregierung, die das Land innerhalb von fünf Jahren demokratisieren sollte. Diese Demokratisierung hat bislang allerdings noch kaum stattgefunden und wurde bereits durch mehrere weitere Militärputsche unterbrochen.