Rumänischer Leu

Rumänischer Leu
lei
Der Leu ([], Plural: Lei, deutsch: „Löwen“) ist die Währung Rumäniens. Sie unterteilt sich in 100 Bani (deutsch: „Geldstücke“ oder auch allgemein „Geld“). Die Bezeichnung der Währung wird darauf zurückgeführt, dass im 17. Jahrhundert in den rumänischen Fürstentümern niederländische Löwentaler zirkulierten. Der im Rahmen des Goldstandards festgelegte Wechselkurs gegenüber der Mark betrug 1912 1,25 Lei. Das aktuelle Zahlungsmittel mit dem ISO-4217-Code RON, numerischer Code 946, wurde am 1. Juli 2005 eingeführt und löste die alte Währung (Code ROL) im Verhältnis 1:10.000 ab. Das Währungssymbol ist L.

Der Leu wurde am 22. April 1867 als bimetallische Währung, gewichtet mit einem Leu gleich 5 Gramm Silber von 83,5 % oder 0,29032 Gramm Gold, eingeführt. Nach 1878 verdrängte der russische Silberrubel die heimische Währung aus dem Zahlungsverkehr. Rumänien reagierte auf diese Entwicklung, indem es 1889 eine Goldwährung einführte, die um Silbermünzen bis zu max. 50 Lei ergänzt wurde.

Am 15. August 1947 wurde eine Währungsreform durchgeführt. Ein neuer Leu entsprach dem Gegenwert von 20.000 alten Lei. Der Außenwert der reformierten Währung zum US-Dollar war ein Dollar = 150 Lei. Am 28. Januar 1952 wurde nochmals eine Reform des bestehenden Währungssystems durchgeführt. Es gab verschiedene Umtauschkurse, zwischen 20 und 400 alte Lei wurden gegen einen neuen Leu eingetauscht.

Zwischen 1970 und 1989 wurde der offizielle Wechselkurs gesetzlich geregelt, um den Außenhandelswert zu stabilisieren. Wegen Devisenmangels war fremde Währung aber für Privatleute nicht verfügbar.

Nach dem Ende der Ceaușescu-Ära stieg die Inflation im Zuge der ökonomischen Transformation stark an. Am 1. Juli 2005 führte die Zentralbank den neuen rumänischen Leu ein und korrigierte ihre Geldpolitik, um die Inflationsraten zu senken. Ein neuer rumänischer Leu entspricht 10.000 alten rumänischen Lei (ROL). Die alten und neuen Münzen und Banknoten galten bis Ende 2006 parallel als offizielles Zahlungsmittel.

Land (Geographie)
  • Rumänien
    Rumänien ist eine semipräsidentielle Republik im Grenzraum zwischen Mittel- und Südosteuropa. Das Land liegt am Schwarzen Meer und erstreckt sich in westlicher Richtung über den Karpatenbogen bis zur Pannonischen Tiefebene. Rumänien grenzt an fünf Staaten: im Süden an Bulgarien, im Westen an Serbien und Ungarn, im Norden sowie im Osten an die Ukraine und die Republik Moldau.

    Der moderne rumänische Staat entstand 1859 durch die Vereinigung der Fürstentümer Moldau und Walachei. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Siebenbürgen von Ungarn abgetrennt und Rumänien zugesprochen. Nach 1945 war Rumänien während des Kalten Krieges Teil des Warschauer Paktes. Es unterhielt als einziges Land des Warschauer Paktes ununterbrochen diplomatische Beziehungen zu Israel. Seit 1989 hat sich Rumänien politisch den westeuropäischen Staaten angenähert und wurde Mitglied der NATO (2004) sowie der Europäischen Union (2007).