Kambodschanischer Riel

Kambodschanischer Riel
៛
Der Riel oder auch Khmer-Riel ist seit 1956 die Währung Kambodschas. Die offizielle Abkürzung nach ISO 4217 ist KHR. Die Währung wurde nach der Unabhängigkeit 1953 erstmals eingeführt. Während der Herrschaft der Roten Khmer war Geld in Kambodscha abgeschafft. Nach dem Ende des Regimes wurde der Riel 1980 erneuert, leidet in der Bevölkerung aber unter einem dauerhaften Vertrauensverlust.

Der kambodschanische Name Riel bedeutet auf deutsch „kleines Fischchen“ und bezieht sich auf die im Mekong und im Tonle Sap zu Milliarden vorkommenden, nur wenige Zentimeter großen, sardellenartigen Fische. So bekommt man zum Beispiel in Kambodscha für 100 kleine Fische eine Schale Reis eingetauscht.

Der Riel wird als Zahlungsmittel regelmäßig nur im lokalen Handel benutzt, für größere Geschäfte oder im Tourismus wird hauptsächlich der US-Dollar benutzt.

Seit 2007 gibt es von Seiten der Sam-Rainsy-Partei und der Politikerin Tioulong Saumura verstärkte Bestrebungen, die Verwendung des US-Dollars als Zahlungsmittel in Kambodscha einzudämmen und den Riel zu forcieren. Die Regierung ist in diesem Zusammenhang bestrebt, Gebührenzahlungen von offiziellen Stellen und Steuerzahlungen in Riel abzuwickeln. Hauptargument der Befürworter der „Entdollarisierung“ ist die Tatsache, dass der US-Dollar die gängige Währung im internationalen Drogen- und Waffenhandel, bei Geldwäsche und Terrorismus sei. Für den Dollar spricht dagegen die Inflationssicherheit und damit auch eine höhere Investitionsbereitschaft aus dem Ausland.

Die Inflationsrate lag in Kambodscha in den Jahren 2011 bis 2015 bei zirka 4 %.

Land (Geographie)
  • Republik Khmer
    Die Republik Khmer oder Khmer-Republik (Khmer: សាធារណរដ្ឋខ្មែរ, Sathéaranakrâth Khmer, franz.: République khmère) existierte von 1970 bis 1975 auf einem Teil des Staatsgebiets des heutigen Kambodscha, nachdem Prinz Norodom Sihanouk durch einen Putsch von General Lon Nol entmachtet worden war. Nach der Niederlage der Republik Khmer im Kambodschanischen Bürgerkrieg riefen die siegreichen Roten Khmer 1975 das Demokratische Kampuchea aus.

    Sihanouk, der als König 1955 zugunsten seines Vaters abgedankt hatte, lenkte das Land weiterhin als Staatschef. Er versuchte nach der Unabhängigkeit Kambodschas während des Vietnamkrieges eine Politik der Neutralität zu führen. Durch den Ho-Chi-Minh-Pfad und Nachschublager der Vietminh im Osten des Landes griff der Krieg jedoch auf Kambodscha über.