Karte (Kartografie) - Tschalus (Chālūs)

Tschalus (Chālūs)
Tschalus ist eine Stadt im Iran. Sie liegt in der Provinz Māzandarān, direkt an der Küste des Kaspischen Meeres. Tschalus hat etwa 48.000 Einwohner. Die Stadt liegt auf einer alluvialen Schwemmebene des Flussdeltas des gleichnamigen Gebirgsflusses Tschalus, der in den Kandovanbergen und südlich des Tacht-e Suleiman entspringt.

Ein paar Kilometer westlich der Stadt gibt es ein touristisches Erholungsgebiet, Namakābrūd, Tourist City genannt. Dort gibt es zwei Seilbahnen, die auf einen Berg hinaufführen. Circa 8 km östlich liegt die Stadt Nouschahr. Zwischen den beiden Städten gibt es einen Flughafen. Von Tschalus führt eine wichtige Überland- und Passstraße durch das Elburs-Gebirge nach Karadsch und damit in die Landeshauptstadt Teheran.

Islamische Historiker wie al-Masʿūdī und Ibn al-Athīr berichteten von einer Burg mit starken Befestigungen in Tschalus, die 914 durch den Zaiditenherrscher Hasan al-Utrusch zerstört wurde. Noch frühere Historiker beschreiben Tschalus als einen Ort an der westlichen Grenze Tabaristans und hatte gemäß al-Muqaddasī eine Freitagsmoschee und eine steinerne Burg. 760 sollen hier 500 muslimische Soldaten stationiert gewesen sein. Im Jahr 797 erhoben sich die Einwohner gegen ihre arabischen Oberherren, doch wurde die Revolte schnell und blutig durch den arabischen Gouverneur niedergeschlagen. 973/74 fiel der Saffaride Yaqub ibn al-Laith in Tabaristan ein und verwüstete Tschalus, doch ein Jahr später ließ der örtliche Herrscher Hasan bin Zaid Tschalus wegen der angeblichen Unterstützung Yaqub ibn al-Laiths niederbrennen. Während der Buyidenherrschaft besaß Tschalus noch eine gewisse Wichtigkeit.

Die iranischen Könige der Kadscharen- und Pahlavidynastie hatten sich das Tal von Kelārdascht nördlich von Tschalus als Jagd- und Erholungsgebiet ausgesucht.

Bis 1931 war Tschalus nur ein Dorf, das dann im Auftrag des iranischen Herrschers Reza Schah Pahlavi zu einer Modellstadt ausgebaut wurde. Das hing direkt mit der Konstruktion der 202 km langen Autobahn von Teheran über den Kandovanpass nach Tschalus ans Meer, die zwischen 1931 und 1933 fertiggestellt wurde, zusammen. Parallel dazu wurden am Gebirgspass ein Hotel und in Tschalus ein Hafen errichtet. Innerhalb kurzer Zeit wurden industrielle, kommerzielle und touristische Anlagen und Gebäude gebaut. Über den Tschalusfluss wurde eine Stahlbrücke erbaut. Das Herzstück der neuen Stadt war eine Fabrik von 1933 zur Herstellung von Seidenware, in der auch ausländische Arbeiter beschäftigt waren. Die Fabrik produzierte jährlich 1500 Tonnen Waren. Mit der Fabrik kam Tschalus als eine der ersten Städte Irans in den Genuss von Elektrizität und modernen Abwasseranlagen. Arbeitersiedlungen wurden genauso gebaut wie Villen für die Fabrikbesitzer und reiche Einwohner.

Der Wohlstand der Stadt endete mit dem Zweiten Weltkrieg, der sowjetischen Besatzung Nordirans und dem Exil Reza Schahs plötzlich. Die Einwohnerzahl sank, als Fabriken geschlossen oder in andere Städte verlegt wurden. 1956 hatte Tschalus knapp 10.000 Einwohner. Andere Städte in der Nähe entwickelten sich durch den Tourismus am Kaspischen Meer. Heutzutage ist Tschalus eine der am langsamsten wachsenden Städte der Provinz (1,6 % pro Jahr). Aus der Industriestadt ist mittlerweile eine Touristenstadt geworden, die vier größere Hotels, einen Campingplatz und einen Basar beherbergt. Viele Menschen aus Teheran verbringen ihre Wochenenden in Tschalus.

Die Einwohner sprechen einen östlichen Dialekt des Gilaki.

 
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Land (Geographie) - Iran
Flagge Irans
Iran, auch der Iran (mit Artikel,amtlich Islamische Republik Iran), umgangssprachlich und vor 1935 auf internationaler Ebene (exonym) auch Persien, ist ein Staat in Vorderasien. Er wird im Norden vom Kaspischen Meer und im Süden durch den Persischen Golf begrenzt. Mit rund 85 Millionen Einwohnern (Stand 2021) und einer Fläche von 1.648.195 Quadratkilometern zählt der Iran zu den 20 bevölkerungsreichsten und größten Staaten der Erde. Hauptstadt, größte Stadt und wirtschaftlich-kulturelles Zentrum ist Teheran, weitere Millionenstädte sind Maschhad, Isfahan, Täbris, Karadsch, Schiras, Ahvaz und Ghom. Der Iran bezeichnet sich selbst seit der Islamischen Revolution 1979 als Islamische Republik.

Der Iran wird streng autoritär regiert. Es werden regelmäßige Wahlen abgehalten, aber aufgrund der umfassenden Einhegung durch die Machthaber und deren Möglichkeit der Manipulation sowie der unbedeutenden Stellung des Parlaments und des Staatspräsidenten als undemokratisch kritisiert. Das Regime kontrolliert nahezu jeden Aspekt des täglichen Lebens in Hinblick auf religiöse und ideologische Konformität, durchdringt so das Leben aller Bürger und beschneidet die Freiheit des Einzelnen. Insgesamt kommt es zu vielen schwerwiegenden Verletzungen der Menschenrechte. Seit der Islamischen Revolution haben sich die guten Beziehungen zu westlichen Staaten in eine offene Feindschaft gewandelt, die vor allem bezüglich der ehemals befreundeten USA und Israel auch fest in der Staatsideologie verankert ist. Der Iran ist außenpolitisch weitgehend isoliert, gleichzeitig eine Regionalmacht im Nahen Osten.
Währung / Sprache  
ISO Währung Symbol Signifikante Stellen
IRR Iranischer Rial (Iranian rial) ï·¼ 2
ISO Sprache
KU Kurdische Sprachen (Kurdish language)
FA Persische Sprache (Persian language)
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