Karte (Kartografie) - Tiberias

Tiberias
Tiberias ( ['tvɛrja],, auch ; teilweise auch Tiberius) ist eine Stadt in Galiläa im Staat Israel (Nordbezirk) am Westufer des Sees Genezareth, der nach der Stadt auch „See von Tiberias“ genannt wird. Tiberias ist eine der vier Heiligen Städte im Judentum, zusammen mit Jerusalem, Hebron und Safed.

Tiberias ist mit (Stand ) Einwohnern die größte Stadt im Jordantal.

Die Stadt wurde von Herodes Antipas ab dem Jahr 17 erbaut und löste Sepphoris als Hauptstadt der Tetrarchie Galiläa - Peräa im Jahr 19 ab. Das Gründungsdatum geht aus datierten Münzen hervor, welche die Aufschrift Tiberias tragen. Den Namen wählte Herodes zu Ehren des römischen Kaisers Tiberius. Die Stadt wurde im römisch-griechischen Stil mit Palästen und typisch römischen Bauten wie Forum, Theater und Rennbahn erbaut. Dabei wurde der jüdische Friedhof des Nachbarorts Hammat überbaut, weswegen die Stadt von gläubigen Juden zunächst als „unrein“ gemieden wurde. Nach urchristlichen Quellen wurde Johannes der Täufer vor dem Jahr 30 in Tiberias hingerichtet.

Nach der Zerstörung Jerusalems im Jahr 70 wurde die Stadt bald das geistige und religiöse Zentrum der Juden. Ende des 2. Jahrhunderts erklärte Schimon ben Jochai die Stadt für „rein“, und mit Anfang des 3. Jahrhunderts nahm Tiberias mit dem Sitz des Sanhedrin und einer berühmten Jeschiwa einen weiteren Aufschwung. Hier wurde gegen 210 die Mischna fertiggestellt, bis um 400 entstand die Gemara und bis ca. 450 wurde hier der Palästinische Talmud vollendet sowie der masoretische Text des Alten Testaments festgelegt.

Zu Beginn der islamischen Expansion wurde die Stadt im Jahr 637 von den muslimischen Arabern erobert. Sie war jedoch auch weiterhin von Juden bewohnt. 1099 eroberten die Kreuzritter die Stadt, die sie, nach der Befestigung durch eine Stadtmauer, als Stützpunkt nutzten. Tiberias bildete das Zentrum des Fürstentums Galiläa innerhalb des Königreichs Jerusalem. Am 2. Juli 1187 wurde die Stadt nach kurzer Belagerung von Sultan Saladin erobert, allein die Zitadelle von Tiberias leistete noch Widerstand. Am 4. Juli 1187 wurde das vereinte Heer der Kreuzritter, das Tiberias zu entsetzen versuchte, in der Schlacht beim nahegelegenen Hattin vernichtend geschlagen, so dass die Stadt erneut an die Muslime fiel. Der jüdische Gelehrte Maimonides, der 1204 in Kairo starb, wurde entsprechend seinem Wunsch in Tiberias bestattet. 1240 wurde die Stadt auf diplomatischen Druck des Kreuzzugs Theobalds IV. von Champagne vom Sultan as-Salih Ismail von Damaskus an die Christen abgetreten, der sich im Gegenzug ein Bündnis mit den Kreuzfahrern gegen Sultan as-Salih Ayyub von Ägypten erhoffte. Choresmische Söldner des Sultans von Ägypten plünderten Tiberias 1244. 1247 zerstörte ein ägyptisches Heer unter dem späteren Mamluken-Sultan Baibars die Stadt, die erst unter osmanischer Herrschaft (seit 1517) wieder besiedelt wurde.

1561 erhielt Joseph Nasi, Herzog von Naxos, ein aus Portugal vor der Inquisition geflüchteter sephardischer Jude, vom Sultan Süleyman I. Tiberias und sieben kleinere Orte in dessen Umgebung. Durch einen Ferman des Sultan unterstützt und mit dem Geld seiner Tante Dona Gracia Nasi stellte er die Stadtmauern wieder her.

Die heutige am See gelegene Altstadt wurde um 1738 unter der Herrschaft von Dhaher al-Omar errichtet, und die heute noch teilweise erhaltene Stadtmauer auf den Resten der alten Stadtmauern aus der Kreuzfahrerzeit erbaut. Bei einem Erdbeben im Jahr 1837 wurde die Stadtmauer zerstört und nur teilweise wieder aufgebaut. Mitte des 19. Jahrhunderts nahm die Bedeutung als jüdische Siedlung wegen der verstärkten jüdischen Einwanderung (Alija) wieder zu. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden die ersten Wohnviertel außerhalb der Stadtmauer angelegt. Bei der großen Flut 1934 wurde die Altstadt am Ufer und die Stadtmauern erneut zerstört. Die Stadtmauer wurde in der Folge nicht wieder aufgebaut, die Wohngebiete wurden vermehrt an höheren Stellen gebaut. 1940 hatte die Stadt 12.000 Einwohner, je zur Hälfte Araber und Juden. Im israelischen Unabhängigkeitskrieg 1948 flohen die Araber aus der Stadt bzw. wurden aus ihr vertrieben, die Altstadt wurde im Krieg abermals zerstört und danach größtenteils wieder aufgebaut. In der Zeit nach der Staatsgründung hatte Tiberias den Status einer Entwicklungsstadt.

Seit Jahren finden archäologische Ausgrabungen statt. Das antike Amphitheater soll in der Zukunft wieder für das Publikum geöffnet werden.

 
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Land (Geographie) - Israel
Flagge Israels
Israel ( Jisra'el; ʾIsrāʾīl), amtlich Staat Israel ( Medinat Jisra'el), ist ein Staat in Vorderasien an der Ostküste des Mittelmeers. Israel ist der einzige Staat der Erde mit mehrheitlich jüdischer Bevölkerung und versteht sich als Nationalstaat des jüdischen Volkes. Israel gehört geographisch zum Maschrek und grenzt an den Libanon, Syrien, Jordanien, Ägypten sowie an den Gazastreifen und das Westjordanland. Die Hauptstadt und bevölkerungsreichste Stadt Israels ist Jerusalem; jedoch erkennen die Vereinten Nationen und die Mehrheit ihrer Mitgliedstaaten Jerusalem nicht als israelische Hauptstadt an. Der größte Ballungsraum ist Gusch Dan um die am Mittelmeer gelegene Metropole Tel Aviv-Jaffa.

Das Gebiet des heutigen Israel gilt als Wiege des Judentums sowie später auch der beiden jüngeren abrahamitischen Religionen. Es stand seit 63 v. Chr. nacheinander unter römischer, byzantinischer, sassanidischer, arabischer, osmanischer und britischer Herrschaft. Die dort seit rund 3.000 Jahren ansässigen Juden (biblisch: Israeliten, Hebräer) wurden im Laufe der Geschichte mehrmals vertrieben oder zur Emigration gedrängt (jüdische Diaspora). Vom ausgehenden 19. Jahrhundert an bestanden unter europäischen Juden, nicht zuletzt aufgrund der in Europa zunehmenden Judenverfolgung, Bestrebungen, im damals osmanischen Palästina wieder einen jüdischen Staat zu errichten (Zionismus, benannt nach Zion, dem Tempelberg). Ein erster Grundstein wurde dafür beim ersten Zionistenkongress (1897 in Basel) unter der Führung Theodor Herzls gelegt; der Plan einer Staatsgründung nahm durch die britische Balfour-Deklaration von 1917 konkretere Formen an. Von 1920 bis 1948 bestand das Völkerbundsmandat für Palästina, das nach der Auflösung des Osmanischen Reiches Großbritannien übertragen worden war. Eine verstärkte jüdische Einwanderung und der Aufbau protostaatlicher Strukturen führten in dieser Zeit zu ersten Konflikten mit der arabischen Bevölkerung. Der UN-Teilungsplan für Palästina von 1947 hatte das Ziel, diese beizulegen, doch wurde er von arabischer Seite abgelehnt. Dennoch erfolgte am 14. Mai 1948 die israelische Unabhängigkeitserklärung, und unmittelbar danach begann der erste Palästinakrieg durch den militärischen Angriff der arabischen Nachbarstaaten auf den jungen Staat. Die folgenden Jahrzehnte der Geschichte Israels sind vom andauernden arabisch-israelischen Konflikt entscheidend geprägt.
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