Karte (Kartografie) - Kőszeg

Kőszeg
Kőszeg [] (deutsch Güns, kroatisch Kiseg) ist eine Stadt in Ungarn. Sie liegt im Westen des Komitats Vas, zwei Kilometer von der österreichischen Grenze entfernt, am rechten Ufer der Güns und am Fuße des Günser Gebirges, dem östlichen Ausläufer der Alpen im Grenzgebiet zwischen Österreich und Westungarn. Kőszeg ist Hauptort des gleichnamigen Kreises.

Die Entstehung der einzigen königlichen Freistadt des historischen Burgkomitates Vas (Eisenburg) reicht ins dritte Viertel des 13. Jahrhunderts zurück. Ihre Gründung verdankt sie dem Familienzweig Volfer (auch genannt Wolfger) aus dem Geschlecht von Héder, das sich im Jahre 1157 in Ungarn niedergelassen hat. Vor 1274 wurde die zentrale Hofhaltung der aus dem Geschlecht ausgeschiedenen Familie Kőszegi (Herren von Güns, auch Güssinger Grafen genannt) durch Heinrich II. von Heder und seinen Sohn Ivan (auch: Johann I. von Heder) nach Kőszeg (Güns) verlegt. Jahrzehntelang war die Stadt der Sitz der Güssinger Grafen (Familie von Heder). Erst 1327 brach Karl von Anjou die Macht der Familie Kőszegi (von Heder) in Westtransdanubien endgültig und erhob die Stadt ein Jahr später (1328) in den Rang einer königlichen Stadt. Unter der Herrschaft der Anjou (1347–1381) wurden auch die Stadtgrenzen befestigt. 1392 wurde die Stadt des Königs grundherrlich, indem der Palatin Nikolaus Garai eine an König Sigismund von Luxemburg gezahlte Pfandsumme der Familie Ellerbach von Monyorókerék zurückzahlte. Die Epoche der Garai ging 1441 zu Ende.

In der dritten Welle der großen Türkenkriege des 16. Jahrhunderts wurde Kőszeg zum bedeutendsten Schauplatz des Feldzuges von 1532. Zwischen dem 5. und 30. August wurden von dem Großwesir Ibrahim 19 heftige Sturmangriffe gegen die Stadt geführt (Belagerung von Kőszeg). Unter der Führung des Stadt- und Burgkommandanten Freiherr Nikola Jurišić (ungar. Miklós Jurisics) gelang es der kleinen Burgbesatzung, ein 80.000 Mann zählendes osmanisches Heer zurückzuschlagen. Nach dem letzten erfolglosen Ansturm der Türken wurde die türkische Heeresführung durch einen Aufstand der Janitscharen zur Aufgabe der Belagerung gezwungen. Laut Tradition soll das letzte Kontingent der abziehenden türkischen Truppen die Grenzen der Stadt um 11 Uhr verlassen haben. Zum Gedenken an diese historische Tat läuten seit 1777 die Kirchenglocken von Kőszeg um 11 Uhr.

Nach den Türkenkriegen gelangten die Burg und das Herrschaftsgebiet von Kőszeg 1695 in den Besitz der Herzogsfamilie Esterházy, wo sie bis 1931 verblieben. Die strategische Bedeutung der Stadt ging nach dem Rákóczi-Freiheitskampf von 1703–1711 verloren. Neben Szombathely war Kőszeg für die Militärführung der Kuruzen von 1705–1708 die wichtigste Festung bei der Befreiung und Erhaltung der westlich der Raab gelegenen Landesgebiete. Die königliche Freistadt erlebte im 18. Jahrhundert die längste friedliche Epoche ihrer Geschichte. Zum ersten Mal in der Stadtgeschichte wurde versucht, die Bevölkerungsverluste im Jahre 1712 durch die Anwerbung von Kolonisten und durch die Gründung von Schwabendorf (Kőszegfalva) zu ersetzen.

An die Pest von 1712 erinnert auf dem Platz die barocke Dreifaltigkeitssäule mit den Heiligenstatuen auf dem achteckigen Postament. Die führende Rolle im Burgkomitat Vas verlor Kőszeg bereits in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die Produktionskrise im Zunftwesen während der ungarischen Reformzeit Anfang des 19. Jahrhunderts konnten nur wenige Handwerksbetriebe überleben. Die Gründung von Aktiengesellschaften, Vereinseinrichtungen und des ersten Geldinstitutes im Komitat bezeugen die frühbürgerliche Stadtentwicklung. Neben der bislang typischen Gesellschaft von Kleingewerbetreibenden und Kleinhandelsunternehmen entwickelte sich Kőszeg in dieser Zeit zur Stadt der Schulen, Sanatorien und Garnisonen. Dabei blieb der besonders schöne und wertvolle Natur- und Baubestand von den Entwicklungen und Folgen des Kapitaleinsatzes unberührt. Meistens wurden nur die Torbasteien an den Festungsanlagen beschädigt. Die Stadtstruktur blieb unverändert erhalten. Für die Bewahrung des baulichen Erbes wurde Kőszeg im Jahre 1978 mit dem Hild-Preis, einem ungarischen Architekturpreis, ausgezeichnet.

Heute ist Kőszeg eine der schönsten Städte Ungarns (auch „Schmuckkästchen Ungarns“ genannt) und ein Urlaubsort.

 
Karte (Kartografie) - Kőszeg
Land (Geographie) - Ungarn
Flagge Ungarns
Ungarn ( []) ist ein Binnenstaat in Mitteleuropa mit rund 9,7 Millionen Einwohnern. Das im Pannonischen Becken gelegene und von der Donau durchflossene Land grenzt an die Slowakei und die Ukraine im Norden, Rumänien im Osten, Serbien und Kroatien im Süden, sowie Slowenien und Österreich im Westen. Hauptstadt und größte Stadt ist Budapest; zu den weiteren Großstädten zählen Debrecen, Szeged, Miskolc, Pécs und Győr.

Als einer der ersten Ostblock-Staaten wurde Ungarn am 23. Oktober 1989 zur Demokratie und trat 1999 der NATO bei. Seit 2004 ist das Land Mitglied der Europäischen Union und bildet darin zusammen mit Polen, Tschechien und der Slowakei die Visegrád-Gruppe.
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