Karte (Kartografie) - Jihomoravský kraj

Jihomoravský kraj
Der Jihomoravský kraj ist eine der 14 Regionen Tschechiens, wie der Name sagt, im Süden Mährens. Verwaltungssitz ist die historische mährische Hauptstadt Brünn (Brno). Zur Region (Kraj) gehören 672 Gemeinden, davon 48 Städte. Auf einer Fläche von 7196,5 km² leben etwa 1,17 Mio. Menschen (2017). Die Bevölkerungsdichte beträgt 159 Einwohner/km² (30 Einwohner über dem Durchschnitt Tschechiens). Neben der Staatsgrenze zur Slowakei und zu Österreich grenzt der Kraj an die Regionen Südböhmen, Pardubice, Olmütz, Zlín und Vysočina. Den höchsten Punkt der Region bildet der Berg Čupec, den tiefsten im Bezirk Břeclav (Lundenburg) die Mündung der Thaya (Dyje) in die March (Morava) an der Staatsgrenze.

Die Anwesenheit von Menschen in Südmähren lässt sich bis in die Steinzeit zurückverfolgen. Die altsteinzeitlichen Funde in Dolní Věstonice und Pavlov gehören zu den bedeutendsten in Mitteleuropa. In der Jungsteinzeit trat hier die Mährisch Bemaltkeramische Kultur auf. In der Eisenzeit verlief die Bernsteinstraße durch Südmähren. Die Region stand in Austausch mit dem Römischen Imperium. Im 6. Jahrhundert wurde sie von Slawen besiedelt. Der erste namentlich bekannte slawische Herrscher Samo hatte vermutlich im südlichen March-Gebiet seinen Herrschaftssitz. Im 9. Jahrhundert entstand das Mährerreich, dessen bedeutendste Stadt in Südmähren Mikulčice war.

1182 wurde Mähren, das mittlerweile die böhmischen Přemysliden beherrschten, zur Markgrafschaft erhoben. Vom 11. bis ins 13. Jahrhundert wurden deutsche Bauern, Handwerker und Bergleute unter Gewährung besonderer Rechtsstellung zur Erschließung der fast menschenleeren Randgebiete Südmährens ins Land gerufen. Die Kultivierung des südlichen Teiles von Mähren (Südmähren) erfolgte vor allem durch die Besiedlung des angrenzenden bairischen Sprachraums.

Ab 1349 war die südmährische Stadt Brünn Sitz der mährischen Markgrafen.

Bereits 1526 bildete sich im Raume Nikolsburg um Balthasar Hubmaier eine der ersten Gütergemeinschaften der radikal-reformatorischen Täuferbewegung. Die nach der Hinrichtung Hubmaiers 1528 drohende Auflösung der Wiedertäufergemeinde konnte der aus Tirol stammende Jakob Hutter verhindern. Nach ihm wurden die Wiedertäufer auch Hutterische Brüder genannt. Es lebten bis zu 60.000 Täufer in Mähren, davon 12.000 in Nikolsburg. Kurz nach den Wiedertäufern und gefördert durch den ansässigen Adel hielt auch die Lehre Martin Luthers Einzug in Südmähren. Dadurch kam es zur Kirchenspaltung und zur Bildung der evangelisch-lutherischen Kirche und zu Konfessionen des Protestantismus. Während der Gegenreformation und der durch die von Jesuiten erfolgreich durchgeführten Rekatholisierung konnte eine ganze Anzahl von Kirchen wieder katholisch eingeweiht werden. Nach der Verfolgung in Mähren 1535 bis 1767 durch Katholiken, Evangelische und Türken floh ein Überrest von Täufern nach Russland.

Im Jahre 1641 löste Brünn Olmütz als Hauptstadt von Mähren ab.

Das Zusammenleben von Tschechen und Deutschen war dadurch gekennzeichnet, dass die Deutschen die privilegierte Nationalität der Habsburgermonarchie bildeten und den Großteil des Adels, des hohen Beamtentums und der oberen Offiziersränge stellten, die Tschechen hingegen ihre sprachlichen, kulturellen und politischen Rechte erst mühsam erkämpfen mussten. Während die Tschechen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts verlangten, den Dualismus Österreich-Ungarns zum Trialismus auszubauen und den böhmischen Ländern eine eigene Regierung in Prag zu ermöglichen, legten die Deutschen in diesen Ländern großen Wert darauf, direkt von Wien aus regiert zu werden.

Südmähren war in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts Geburtsland zweier Bundespräsidenten der Republik Österreich, Karl Renners und Adolf Schärfs. Beiderseits der historischen Südgrenze Mährens hatte das Haus Liechtenstein ausgedehnte, 1945 entschädigungslos enteignete Besitzungen: rund um Eisgrub in Mähren und um Feldsberg, bis 1919 in Niederösterreich. Das so genannte Grenzschloss der Liechtensteiner stand je zur Hälfte in beiden Ländern.

Die Deutschen Südmährens wollten, als die Donaumonarchie infolge ihrer Niederlage im Ersten Weltkrieg zerfiel, 1918 den Anschluss ihrer Gebiete an den neuen Staat Deutschösterreich und vertraute auf das von Woodrow Wilson während des Ersten Weltkrieges verkündete Selbstbestimmungsrecht der Völker. Exil-Tschechen war es hingegen während des Krieges gelungen, den geplanten tschechoslowakischen Staat als Verbündeten der Triple Entente zu etablieren und von den Kriegssiegern die Zusicherung zu erhalten, dass die historischen Länder der böhmischen Krone ungeteilt den Kern ihres neuen Staates bilden würden. Tschechische Einheiten besetzten daher Südmähren noch vor Jahresende 1918. Der Friedensvertrag von Saint-Germain bestätigte 1919 die Zugehörigkeit ganz Südmährens zur Tschechoslowakei. Weiters wurde damit die niederösterreichische Stadt Feldsberg mit benachbarten Ortschaften aus eisenbahnstrategischen Gründen der Tschechoslowakei zugesprochen.

Infolge des der Tschechoslowakei aufgezwungenen Münchner Abkommens wurde der südliche Teil der Region, der eine deutsche Bevölkerungsmehrheit hatte, vom Deutschen Reich annektiert und war von 15. Oktober 1938 bis Anfang Mai 1945 dem Reichsgau Niederdonau (Niederösterreich) angegliedert. Es bestand geografisch aus den damaligen politischen Bezirken Znaim und Nikolsburg sowie den Gerichtsbezirken Zlabings (politischer Bezirk Daschitz) und Neubistritz (politischer Bezirk Neuhaus). Zum Ende des Zweiten Weltkriegs, Anfang Mai 1945, wurde die Tschechoslowakische Republik wiederhergestellt, in Südmähren die Grenze von 1918/19 wieder errichtet. Wie mit den Alliierten schon während des Krieges vereinbart, kam es 1945/46 zur Entrechtung, Enteignung und Vertreibung der meisten deutschen Südmährer, bei der zahlreiche Gräueltaten verübt wurden und viele Menschen durch Gewalt, Hunger und Entkräftung starben. Ihr Besitz wurde Tschechoslowaken übereignet. Auch das Vermögen der evangelischen Kirche wurde durch das Beneš-Dekret 131 liquidiert und die katholischen Kirchen nach dem kommunistischen Februarumsturz enteignet. 
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Land (Geographie) - Tschechien
Flagge Tschechiens
Tschechien (, amtliche Vollform Tschechische Republik, tschechisch Česká republika ) ist ein Binnenstaat in Mitteleuropa mit rund 10,5 Millionen Einwohnern. Es setzt sich aus den historischen Ländern Böhmen (Čechy) und Mähren (Morava) sowie Teilen von Schlesien (Slezsko) zusammen. Das Land grenzt im Westen an Deutschland, im Norden an Polen, im Osten an die Slowakei und im Süden an Österreich. Hauptstadt und Millionenmetropole des Landes ist Prag, weitere Großstädte sind Brünn (Brno), Ostrau (Ostrava), Pilsen (Plzeň), Reichenberg (Liberec) und Olmütz (Olomouc).

Im 6. Jahrhundert wanderten Slawen in das zuvor von Kelten und Germanen besiedelte Böhmen ein. Anfang des 9. Jahrhunderts bildete sich das Mährerreich als erstes slawisches Staatswesen heraus. Der geeinte tschechische Staat entstand unter der böhmischen Přemysliden-Dynastie, als im 11. Jahrhundert die Markgrafschaft Mähren Böhmen unterstellt und 1085 das Königreich Böhmen geformt wurde. Es hatte eine Sonderstellung im Heiligen Römischen Reich und beherrschte unter den Přemysliden und Luxemburgern große Gebiete Kontinentaleuropas. Im Zuge des Aufstiegs der Habsburger und des Dreißigjährigen Krieges wurde das Gebiet Teil der Habsburgermonarchie und blieb es bis zu deren Zerfall nach der Niederlage im Ersten Weltkrieg.
Währung / Sprache  
ISO Währung Symbol Signifikante Stellen
CZK Tschechische Krone (Czech koruna) Kč 2
ISO Sprache
SK Slowakische Sprache (Slovak language)
CS Tschechische Sprache (Czech language)
Stadtviertel - Land (Geographie)  
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