Karte (Kartografie) - Ismailia

Ismailia
Ismailia (, auch Ismaïlia) ist eine Stadt in Ägypten. Sie liegt beim Timsahsee, einem den Bitterseen vorgelagerten Salzsee, am Sueskanal, in der Mitte zwischen Port Said im Norden und Sues im Süden, etwa 120 km von Kairo entfernt. Sie wurde 1863 von Ferdinand de Lesseps mit dem Stadtnamen Timsah gegründet, schon bald aber nach dem ägyptischen Khediven (Vizekönig) Ismail Pascha benannt.

Ismailia gehört zum Gouvernement Al-Ismaʿiliyya, dessen Hauptstadt sie ist. Die Stadt hat 386.372 Einwohner (Stand 1. Juni 2017), im Großraum Ismailia leben etwa 750.000 Einwohner.

Ismailia ist mit Kairo über einen 128 Kilometer langen, einst durchgängig schiffbaren, Süßwasser führenden Kanal, den sogenannten Ismaïlia-Kanal, verbunden. In der Nähe der Stadt liegt die El-Ferdan-Brücke, die längste Drehbrücke der Welt.

In Ismailia selbst befindet sich der Sitz der Sueskanal-Behörde, die die Verwaltung des Kanals übernimmt und den Schiffsverkehr regelt; seit 1932 gibt es das im neo-pharaonischen Stil erbaute Ismailia-Museum, in dessen Garten Skulpturen aus der nahe gelegenen archäologischen Stätte Tell el-Maskhuta (Pithom) aufgestellt sind, die beim Bau des Ismailia-Kanals entdeckt wurden. Seit 1976 beherbergt Ismailia die Sueskanal-Universität.

Ursprünglich wurde Ismailia als Wohnstadt der Kanalarbeiter, Ingenieure und Beamten, die meist aus Frankreich, Großbritannien und Griechenland stammten, angelegt. Die Grundsteinlegung erfolgte am 17. April 1862 durch den Generalinspektor der Suez Canal Company und erhielt anfänglich den Namen Dorf Timsāḥ. Nach der Thronbesteigung des Khediven (Vizekönigs) Ismail Pascha am 18. Januar 1863 wurde diese Siedlung in Ismailia umbenannt und Hauptstadt des Kanal-Gouvernements. Während der Kanalarbeiten war sie die wichtigste Stadt entlang des Sueskanals und Hauptquartier der Sueskanal-Gesellschaft. Um die Trinkwasserversorgung sicherzustellen, wurde zwischen 1861 und 1863 der Süßwasserkanal, auch Ismāʿīlīya-Kanal genannt, von französischen Ingenieuren vom Nil in Schubra al-Chaima durch das Wadi Tumilat nach Ismailia angelegt.

Im Jahr 1864 gab es in der Siedlung bereits mehrere Straßen mit Wohngebäuden, einem zentralen Platz und einem Regierungsgebäude. 1868 erfolgte der Anschluss an das Eisenbahnnetz. Glanz und Bedeutung der Stadt gingen jedoch so schnell verloren wie sie gekommen waren. Nach dem Abschluss der Kanalarbeiten und der Eröffnung des Kanals am 17. November 1869 wurde nämlich der Großteil der Arbeiter nach Port Said umgezogen.

Zwischen 1870 und 1890 lebten hier etwa 3.000 Einwohner. In der Folgezeit nahm die Bevölkerungsanzahl stetig zu. 1928 wurden hier bereits 15.507 Einwohner und 1950 etwa 50.000 Einwohner gezählt. Dies waren vorwiegend Ausländer. Bis zum Abzug der Briten 1954 nutzten sie Ismailia auch als Garnisonsstadt. Hier war das Hauptquartier des britischen Militärs und das zivile Verwaltungszentrum der Kanalzone angesiedelt. Die Truppen waren hauptsächlich im südwestlichen Vorort Moascar stationiert. Seit 1916 besaßen die Briten hier, 4 Kilometer westnordwestlich der Stadt, auch einen Militärflughafen, das Royal Air Force Ismailia Airfield, der heute vom ägyptischen Militär genutzt wird. Ein weiterer Militärflugplatz wurde durch die Briten in den 1930er Jahren errichtet, die 19 Kilometer südsüdöstlich gelegene Royal Air Force Base Deversoir (LG-209).

Im Jahr 1916 gelangte ʿAbdul-Baha' (1844–1921), der älteste Sohn des Religionsstifters Bahāʾullāh, nach Ismailia und gründete im Umfeld der Stadt ein Baha’i-Zentrum. 1928 gründete der Grundschullehrer Hasan al-Bannā (1906–1949) die Muslimbrüder. El-Bannāʾ trat schon seit 1926 als Prediger in den hiesigen Cafés auf. Anfänglich wurde die Bruderschaft noch von der Sueskanal-Gesellschaft unterstützt, damit hier eine Schule und eine Moschee gegründet werden konnte. Die Muslimbruderschaft verhinderte jedoch die Ausbreitung der Religion der Baha’i. Die Bruderschaft wuchs sehr rasch. Zu Beginn der 1940er-Jahre entstand der geheime militärischer Flügel der Bruderschaft. Die Feindlichkeit der Bruderschaft gegenüber den Briten wurde immer sichtbarer. Sie führten antibritische Anschläge durch und unterstützten die Palästinenser im sich abzeichnenden Nahostkonflikt im damaligen Mandatsgebiet Palästina. Der Kampf der Bruderschaft gegen die Briten führte am Ende der 1940er-Jahre zu einem regelrechten Kleinkrieg, und die Bruderschaft unterstützte dann auch den Umsturz der „Freien Offiziere“ im Juli 1952.

Seit Oktober 1951 kam es immer häufiger zu Auseinandersetzungen zwischen den britischen Truppen und der örtlichen ägyptischen Polizei. Der Höhepunkt wurde am 25. Januar 1952 erreicht, als bei einem sechsstündigen Gefecht zwischen beiden Kräften 50 ägyptische Polizisten getötet wurden. Der 25. Januar wurde später zum Ehrentag der ägyptischen Polizei. Einen Tag später gelangte diese Nachricht nach Kairo, wo es zu massiven Ausschreitungen gegen die britische Besatzung und Brandschatzungen kam. Dieser Tag, an dem große Teile der Kairoer Innenstadt zerstört wurden, ging als „schwarzer Samstag“ in die Geschichte ein.

Heute ist Ismailia Sitz der Sues Canal Authority, die durch Gesetz am 26. Juli 1956 gegründet wurde. 
Karte (Kartografie) - Ismailia
Land (Geographie) - Vereinigte Arabische Republik
Flagge Ägyptens
Die von 1958 bis 1961 bestehende Vereinigte Arabische Republik (VAR; ) war ein Zusammenschluss der arabischen Staaten Ägypten und Syrien.

Die Union wurde am 1. Februar 1958 begründet. Ihr schloss sich am 8. März 1958 das Königreich Jemen (Nordjemen) in loser Konföderation an, diese firmierte unter dem Namen Vereinigte Arabische Staaten.
Währung / Sprache  
ISO Währung Symbol Signifikante Stellen
EGP Ägyptisches Pfund (Egyptian pound) £ or جم 2
ISO Sprache
AR Arabische Sprache (Arabic language)
EN Englische Sprache (English language)
FR Französische Sprache (French language)
Stadtviertel - Land (Geographie)  
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